„Oh Värmland, du schönes, du herrliches Land“, lässt sich die erste Zeile des Värmlandlieds übersetzen. Der Hymne der mittelschwedischen Provinz. Värmland gilt als Naturparadies, als Land des Wassers und der Wälder. Doch es ist auch Kulturland und Land der Kultur. Selma Lagerlöf setzte dem Landstrich und seinen Bewohnern nicht nur ein literarisches Denkmal.
Värmland, im Lied sinngemäß die „Krone der schwedischen Länder“, liegt im Westen von Schweden. Erstreckt sich zwischen Dalsland, Vänern, Västergötland im Süden, Närke, Västmanland im Osten. Vom Osten bis in den Norden grenzt die Landschaft an Dalarna, im Westen an Norwegen. Oslo ist 100 km entfernt, Stockholm 250 km. Es ist ein dünn besiedelter Landstrich. Rund 311.000 Einwohner teilen sich gut 19.000 km².
Värmland ist geprägt von Wäldern, die trotz der Urbarmachung des Landes durch die sogenannten Waldfinnen noch reichlich vorhanden sind. Von hügeligem Flachland im Süden, den im Osten weniger, im Westen und Norden stärker geformten Ausläufern des Skandinavischen Gebirges.
Weit im Norden der Provinz, bei Höljes, in der Gemeinde Torsby, erhebt sich der Granberget. Mit 701 m der höchste Berg Värmlands. Zu seinen Füßen „singt“ der Klarälven „sein liebliches Lied“ bis er in den Vänern mündet. Die namhaftesten der Wasserflächen und –läufe. Mehr als 10.000 sollen es in Värmland sein. Die Gewässer einberechnet beträgt die Fläche der Landschaft 22.551 km².
Baden, Angeln, Rafting, 1.500 km Kanuwanderwege neben 1.000 km Wanderwegen auf festem Untergrund, Rad- und Reitwegen und Draisinenstrecken. Zu den weiteren Möglichkeiten in der Natur Värmlands zählen Klettern und geführte Elch- oder Bibersafaris. Fast schon ein Muss ist eine Floßfahrt auf dem Klarälven.
Während Värmland in der schneefreien Zeit durchaus auch ausländische Gäste anzieht, sind die Wintersportgebiete wie Branäs, Långberget oder Hovfjället bislang vornehmlich von Schweden besucht. Besucher können die Winterqualitäten schon mal im Sommer testen: im Skitunnel in Torsby.
Karlstad – die “Metropole” von Värmland
Im Delta des Klarälven liegt Karlstad. Der rund 61.800 Einwohner zählende Ort ist die Residenzstadt der Provinz Värmland und eine junge Universitätsstadt. Ende des 16. Jahrhunderts von Karl IX. gegründet – woran eine Statue des Königs auf dem Residenzplatz erinnert – spielte die Stadt eine zentrale Rolle bei der Auflösung der schwedisch-norwegischen Union.
In einem Haus am Stora torget wurde 1905 die Union aufgelöst – friedlich. In jenem Gebäude ist heute das Restaurant Freden, „Frieden“. Auf dem Stora torget wird des historischen Datums mit der „Friedensgöttin“, einer Statue, die eine Frau mit zerbrochenem Schwert abbildet, gedacht.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten Karlstads gehören der Dom, die Östra bron, mit ihren 12 Bögen die längste Brücke ihrer Art in Schweden, der Schleppkahnkanal sowie das Värmlands museum auf der Landzunge Sandgrund im Klarälven.
An einer Bucht des Väner-Sees gelegen ist der Stadtpark Mariebergsskogen mit seinem 400 Jahre alten Kiefernbestand, Freilichtbühne, Tier- und Vergnügungspark, dem Naturum Värmland und einem Freilichtmuseum, das kulturhistorisch wertvolle Gebäude Värmlands versammelt.
Am Rand der Stadt liegt Alsters herrgård, bekannt als Geburtsort Gustav Frödings, eines der bedeutendsten Lyriker Schwedens. Heute ist das Anwesen Fröding-Museum und beherbergt eine kleine Galerie und Kunstausstellungen.
Selma Lagerlöfs Värmland
Etwas nordwestlich von Karlstad, in der Gemeinde Sunne, unweit des beziehungsweise der Fryken liegt ein weiterer herrgård, das Gut Mårbacka. Geburtsort von Selma Lagerlöf.
Durch wirtschaftliche Not hatte die Familie das Anwesen verloren, doch der Literaturnobelpreis machte es der Schriftstellerin möglich, Mårbacka zurückzukaufen und zu erweitern. Das Gut war Selma Lagerlöfs Lebensinhalt – neben der Schriftstellerei.
Ihre Heimat Värmland und das elterliche Anwesen, die Lebensweise in der Region spielten eine wichtige Rolle in Selma Lagerlöfs Schaffen. In ihrem Erstlingswerk Gösta Berling taucht Mårbacka als Lövdala auf, in Nils Holgerssons Reise als „kleiner Herrenhof“.
Heute bietet Mårbacka als Museum Einblicke in Leben und Werk der Nobelpreisträgerin. Am gegenüberliegenden Ufer des Fryken-Sees liegt Rottneros mit seinem sehenswerten Blumen- und Skulpturenpark und dem Nils-Holgersson-Abenteurpark.
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Kommentare
9 Antworten zu „Värmland“
Eine traumhafte Region, die jeder Schwedenliebhaber einmal gesehen haben muss. Viele kleine romantische Orte, wie z. B. Grythyttan mit der bildschönen Kirche, wo einst die Mitglieder der Gruppe ABBA geheiratet und im Spitzenlokal nebenan gefeiert haben. Sie wurden schon damals mit dem Hubschrauber eingeflogen. Eben diese Kirche, in der meine Frau getauft wurde.
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