Als westlichste aller schwedischen Landschaften kennt man Bohuslän als maritimes Reiseziel, wo man im Sommer bunten Jollen, Krabbenfischern und braungebrannten Seglern begegnet.
Bohuslän mit seinem atemberaubenden Schärengarten und dem hügeligen Hinterland hat das Bild von der schwedischen Westküste geprägt, – und wer sich einen schwedischen Sommer am Meer wünscht, findet hier wohl alle Zutaten für einen gelungenen Urlaub: Natur, Kultur und touristische Attraktionen liegen in Bohuslän dicht beieinander.
Aber hier kann man auch eine Menge über nordische Geschichte lernen, denn die Region war und ist durch das Meer stets ihren Nachbarn zugeneigt. Ob Norweger, Isländer oder Dänen, – sie alle kannten Bohuslän schon in frühesten Zeiten.
Nicht selten wurde das Land zum Zankapfel wegen seiner strategischen Lage am Skagerrak. Erst durch den Frieden von Roskilde 1658 fiel Bohuslän an Schweden. König Karl X. Gustav eroberte das Gebiet, das seit 870 ein Teil von Norwegen war und später in das Königreich Dänemark-Norwegen einging.
Die Bohus Festung, die der Landschaft ihren Namen gibt, ist heute noch steinerner Zeuge einer ereignisreichen Geschichte. Sie thront unübersehbar über dem Ort Kungälv nahe der heutigen Autobahn E6 und ist von April bis September für Besucher geöffnet.
Doch die Ruinen dieser Festung sind nicht die einzigen Geschichts-Denkmäler und längst nicht die ältesten in Bohuslän. Ganze 20.000 urzeitliche Funde haben Archäologen in dem kleinen Gebiet registriert, – darunter die berühmten Felsritzungen in Tanumshede, die 3000 Jahre überdauert haben.
Segelzirkus und Naturschauspiel
Kungälv, Marstrand, Lysekil, Uddevalla und Strömstad sind die größten Städte in Bohuslän, – und sie alle sind als Touristenziele beliebt und bekannt. Die Inseln Tjörn und Orust haben im Sommer rund doppelt soviele Einwohner wie zur übrigen Zeit des Jahres. Kleine verträumte Fischerorte wie Skärhamn och Fjällbacka werden zur Hochsaison regelmäßig von Großstädtern aus Schweden und Norwegen überlaufen.
Viele haben dort auch ihre Boote liegen, die sie bei frischem Westwind durch die Schären steuern. Das maritime Treiben gipfelt am ersten Wochenende im Juli, an dem stets der Segel-Match-Cup vor Marstrand stattfindet. Tausende pilgern dann auf die kleine, ehemalige Gefängnis-Insel und sehen der Regatta am Fuß der imposanten Marstrand-Festung zu.
Wer weniger Trubel in der Schärenwelt sucht, ist im Nationalpark Kosterhavet besser aufgehoben. Das Gebiet Paradiesfür Paddler, Wanderer und Vogelbeobachter. Einsamkeit in der Natur kann man während der Hochsaison auch auf dem Wanderweg Bohusleden finden, der im Hinterland durch verzauberte Wälder und verschlafene Dörfer führt.
Doch immer wieder zieht es den Bohuslän-Reisenden ans Meer, – nicht zuletzt, um die erlesenen Fischspezialitäten und Meeresfrüchte zu genießen. Ist die Region Bohuslän seit jeher durch den ‘Sill’ gesegnet, stehen heute zusätzlich auch Hummer, Krebse und Garnelen auf der Speisekarte.
Das Krabbenbrot ist eine westschwedische Spezialität, die zur Saison in jedem Café angeboten wird. Aber es geht natürlich auch feiner: Die Tourismuszentralen längs der Bohuslän-Küste werben seit einiger Zeit verstärkt für die gehobene Gastronomie.
Zentrale Tourist-Informationen für Bohuslän und die Westküste: https://www.vastsverige.com/de/Bohuslan/
=> Ferienhäuser in Bohuslän
=> Viele Ferienhäuser in ganz Schweden
=> Fährtickets nach Schweden – Angebote, Übersicht, Buchungsmöglichkeit
Kommentare
9 Antworten zu „Bohuslän“
Schön geschrieben über Bohuslän! Es gäbe noch soooo viel zu berichten über meine Lieblingslandschaft – hier schreibe ich über drei Orte in Bohuslän, falls ihr eine Ergänzung zu diesem Beitrag möchtet. ♡
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