König der Wälder, Landschaftssymbol und Lieblingstier der deutschen Urlauber: Der schwedische Elch ist weit über die Grenzen seines Reviers populär. Aber jetzt macht man sich Sorgen um seinen Bestand. Die schwedische Arten-Datenbank schlägt vor, den Elch auf die nationale rote Liste zu setzen. Die Forscher sehen den Bestand bedroht und fordern indirekt auf, die Jagd auf Elch einzuschränken.
Der Elch lebt in Wäldern über ganz Schweden verteilt und sogar auf der Insel Gotland. Nachdem die Population in den 70er- und 80er-Jahren stark gestiegen war, verzeichnete man in den letzten 20 Jahren einen Rückgang um 28 Prozent. Die “ArtDatabanken” im Auftrag der Nationalen Landwirtschaftsuniveristät (SLU) berechnet den Elch-Bestand auf 350 000 Tiere. Jährlich werden rund 90 000 Elche von Jägern geschossen! Werde die Jagd auf Elch für ein paar Jahre eingeschränkt, würde sich der Bestand wieder komplett erholen, meinen die Forscher.
In der Jägerschaft hält man dagegen, dass man den Elch-Bestand gut im Blick hat. Der Rückgang der Population war sozusagen gewollt, um eine Balance zwischen Naturschutz und kommerzieller Waldwirtschaft zu schaffen. Gerade bei Neuanpflanzungen von Kiefernwäldern verursachen Elche große Schäden. Die rote Liste wird daher mehr als ein Warnsignal verstanden, das die jährliche Elchjagd aber nicht nennenswert beeinflusst.
Weitere Info (auf schwedisch): => ArtDatabanken
Kommentare
Eine Antwort zu „Rote Liste für den Elch?“
Der Rückgang hat auch mit dem Anstieg der Population der Raubtiere zu tun. Der Jagddruck durch den Menschen beschränkt sich auf ein paar Wochen im Jahr. Der Jagddruck durch Raubtiere ist das ganze Jahr da. Dadurch sind die Elche scheuer geworden und haben weniger Nachwuchs, sagten mir Mitglieder einer Jagdgesellschaft in Dalarna. Auf Gotland gibt es übrigens keine Elche, das steht so auch im schwedischen Originaltext. Sie scheitern regelmäßig beim Check-in an der Gotlandfähre.