Der Elch ist für viele Deutsche das Schwedensymbol schlechthin. Im Urlaub dem König des Waldes zu begegnen, möglichst in der freien Natur und nicht im Wildgehege, das ist für viele deutsche Touristen ein Traum. Schweden können diese Elch-Begeisterung nur schwer nachvollziehen. Sie staunen über die Elchaufkleber auf deutschen Autos und über Touristen, die Elch-Warnschilder abmontieren und als Souvenir mit nach Hause nehmen. Auf eine Begegnung mit den Tieren sind Schweden nicht unbedingt erpicht, vor allem nicht im Straßenverkehr. Jedes Jahr gibt es in Schweden vier- bis fünftausend durch Elche verursachte Verkehrsunfälle, in Einzelfällen mit tödlichem Ausgang. Wenn die hochbeinigen, massiven Tiere durch die Windschutzscheibe krachen, kommt leider manchmal jede Hilfe zu spät.
So können Sie die Gefahr eines Unfalls verringern:
Nehmen Sie die Warnschilder ernst, fahren Sie auf diesen Stecken besonders aufmerksam und bremsbereit. Elche sind tagsüber aktiv, von der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung. Die Gefahr ist besonders groß im Mai/Juni (in dieser Zeit verstoßen die Elchkühe ihre einjährigen Kälber) und in der Brunftzeit im Herbst, wenn außerdem noch Jagd, Beerenpflücker oder Pilzsammler das Wild aufscheuchen. In sehr schneereichen Wintern benutzen auch Elche gerne geräumte Wege. Denken Sie daran, dass auf ein Tier, das die Straße überquert, oft weitere folgen. Wenn Sie eine Kollision mit einem Elch nicht vermeiden können, „zielen“ Sie auf die Hinterbeine des Tieres.
Dies müssen Sie bei einem Wildunfall beachten:
In Schweden besteht beim Zusammenstoß mit größeren Wildtieren eine gesetzliche Melde- und Markierungspflicht. Als größere Wildtiere gelten Elch, Bär, Wolf, Luchs, Vielfraß, Hirsch, Reh, Otter, Wildschwein, Mufflon und Adler.
Warnen Sie andere Verkehrsteilnehmer
(Warnblinkanlage einschalten, Warndreieck aufstellen)
Melden Sie den Unfall unter tel. 112 und geben Sie dabei an, wo Sie sich befinden
(falls Sie GPS haben, notieren Sie die Koordinaten). Wenn Sie keine genaue Angabe machen können, stellen Sie den Tageskilometerzähler auf null und fahren Sie bis zur nächsten Kreuzung/ Ortschaft nachdem Sie den Unfallort markiert haben.
Bringen Sie eine gut sichtbare Markierung (Plastiktüte, Band o. Ä.) an der Unfallstelle an bzw. an der Stelle, wo das Tier verschwunden ist. In Schweden sind bei bilprovningen (TÜV) dafür vorgesehene orangefarbene Pappstreifen mit der Aufschrift „Viltolycka“ erhältlich. Sinn der Markierung ist es, einem Jäger mit Hund das Auffinden des Tieres zu ermöglichen.
Halten Sie Abstand zu einem am Boden liegenden Tier, gehen Sie einem verletzten Tier nicht nach. Bei einem Zusammenstoß mit Wolf, Bär oder Wildschwein sollten Sie das Auto nicht verlassen. Fahren Sie 100-200m weiter und befestigen Sie dort eine Markierung.
Weitere Informationen zum Thema gibt es unter www.algen.se
Autorin: Christina – [email protected]
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