Das Rentier ist ein Säugetier und gehört zur Familie der Hirsche. Bei uns kennt man Rentiere vor allem durch die weihnachtlichen Geschichten, in denen sie rotnäsige Gesellen des Weihnachtsmannes sind… In den arktischen und skandinavischen Gebieten ist das Ren aber vor allem ein Nutztier und dient den Menschen als Zugtier für Schlitten sowie als Fleisch-, Milch- und Fell-Lieferant.
Rentiere leben in den meisten Ländern rund um den Nordpol. Hauptsächlich zählt als Lebensraum das Gebiet der Tundra, wobei dort meistens nur die kleineren Arten leben. Die größeren findet man oft auch in Wäldern. Die größte Rentierart lebt in den Bergwäldern Kanadas. Sie leben in Herden mit bis zu 100 Tieren zusammen. Auf der Suche nach Futter ziehen Rentiere nomandenartig umher. Hierzu ziehen viele kleine Herden zusammen umher, sodass es bei solchen Wanderungen Gruppen von bis zu 10.000 Tieren geben kann.
Rentiere ernähren sich vorwiegend von einer bestimmten Flechtenart, das Rentiermoos. Dieses kann nur aufgrund ihrer nomandenartigen Wanderungen nachwachsen. Außerdem ernähren sie sich auch von auch Pilzen, Beeren, Knospen, Moose, Gräser, Kräutern und Blättern.
Rentiere werden bis zu 1,20m hoch und können eine Länge von bis zu 2,20m erreichen. Sie wiegen zwischen 60 und 340 Kilo. Damit liegen die Tiere mit ihrer Größe zwischen Reh und Rothirsch.
Ein weiteres besonderes Merkmal des Tieres sind ihre Klauen, die sich weit spreizen lassen und beim gehen ein Knackgeräusch abgeben. Diese Fähigkeit bietet dem Rentier eine sichere Trittfähigkeit und vermindert das Risiko, in Eis und Schnee einzusacken. Rentiere haben ein dickes Fell mit Unterwolle. Vorne am Hals befindet sich eine Mähne. Die Farbpalette des Felles reicht zwischen dunkelbraun bis fast weiß.
Im Unterschied zu allen übrigen Hirscharten tragen bei den Rentieren sowohl Männchen als auch Weibchen ein Geweih. Die Länge des Geweihes kann bei männlichen Tieren bis zu 1,30m betragen. Bei den weiblichen Tieren bis zu 50cm, und ein Gewicht von bis zu 15kg. Die männlichen Tiere werfen ihr Geweih einmal im Jahr nach der Brunftzeit ab. Die Brunftzeit bei Rentieren ist im Herbst von September bis Anfang Oktober. Hierbei gibt der Hirsch laute Rufe von sich um die Rentierkühe anzulocken. Er versammelt damit zwischen 12 und 30 Kühe um sich und paart sich nacheinander mit allen Tieren in dieser Gruppe.
Das Rentier nimmt während der Brunftzeit keinerlei Nahrung zu sich und es kommt oft zu Kämpfen zwischen den Hirschen. Die Kühe bringen nach einer Tragzeit von bis zu 230 Tagen meistens im Mai und Juni 1-2 Kälber auf die Welt. Diese können schon nach einigen Minuten auf eigenen Beinen stehen und nach spätestens 2 Tagen mit dem Muttertier mitziehen. Nach der Geburt der Jungtiere werfen dann die weiblichen Tiere ihr Geweih ab, welches schnell wieder nachzuwachsen beginnt.
Zu den natürlichen Feinden der Rentiere zählen Füchse, Wölfe, Eisbären und Luchse. Rentiere werden zwischen 10 und 20 Jahre alt.
(Autor: Svenja Dermann)
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