Im Pferdefleisch-Skandal um die Produkte des schwedischen Lebensmittelherstellers “Findus” scheint es schwer, einen Schuldigen im internationale Karussel der Zulieferer zu finden. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass ein Tiefkühlgericht – “Lasagne” – statt Rindfleisch zu fast 100 Prozent Pferdefleisch enthält. Findus hatte entsprechend Kontingente vom Markt genommen. Nun sucht man innerhalb der verstrickten “Supply Chain” nach der Schwachstelle und wie es dazu kommen konnte. Während der schwedische Landwirtschafts- und Ernährungsminister Eskil Erlandsson die Verantwortung beim Auftraggeber und Vertreiber Findus sieht, ist das Unternehmen um Schadensbegrenzung bemüht. “Die Verbraucher haben allen Grund, aufgebracht zu sein. Wir sind es auch. Denn wir sind von unseren Lieferanten betrogen worden und werden klagen.” Diese Aussage eines Findus-Sprechers richtet sich gegen den französische Lebensmittelhersteller Comgel.
Laut Vertrag hätte das Rindfleisch für die Lasagne von Farmen in Deutschland, Frankreich oder Österreich stammen müssen. Stattdessen spricht laut den französischen Behörden vieles für eine “Rundreise” des gefrorenen Fleisches durch ganz Europa. AP rekonstruiert den Skandal folgendermaßen: Ein luxemburgischer Lieferant habe die Ware von einem cypriotischen Händler gekauft, der das Fleisch von einer holländischen Fleischfirma habe, welche wiederum die Rohware aus Rumänien bezieht.
TK-Lasagne und TK-Burger von Findus sind nun in mehreren Ländern aus den Truhen entfernt worden.