In Schweden ist es verbreitete Meinung, dass man im Sommer am besten nicht krank wird. Alljährlich in der warmen Jahreszeit herrscht Personalmangel in schwedischen Krankenhäusern und Arztpraxen, da das Stamm-Personal in den Urlaub geht. Als sei dieses Phänomen etwas Neues, werden jedes Jahr aufs Neue in hektischer Suche Vertretungskräfte und Springer rekrutiert. Doch die befristeten Jobs als Lückenbüßer sind für qualifiziertes Personal oft unattraktiv. Nun sollen kräftige Boni Vertretungs-Krankenschwestern anlocken sowie Stamm-Mitarbeiter ermuntern, ihren Urlaub zu verschieben. Das Karolinska Krankenhaus in Stockholm zahlt laut Radio Schweden etwas 1.700 Euro extra für jede Pflegekraft, die im Sommer am Arbeitsplatz bleibt.
Die Gewerkschaft der Krankenschwester und Pfleger – “Vårdförbundet” – kritisiert, dass anstelle der Boni lieber das Grundgehalt erhöht sowie die Arbeitsbedingen langfristig verbessert werden sollten.