Seit einigen Jahren hat es sich abgezeichnet, im August 2018 war es soweit: Ninis Rosqvist, Professor für Geographie und Direktor der Tarfala Forschungsstation, misst Kebnekaises Südspitze erstmals mit 2096,5 Metern über dem Meeresspiegel. Damit ist die vergletscherte Südspitze erstmals niedriger als der 2096,8 Meter hohe Nordgipfel.
Dass Kebnekaises Südspitze unter die Höhe des Nordgipfels fallen könnte, prognostizieren Forscher seit langem. Sie besteht aus schneebedeckten Gletschern und ist damit anfällig für das wärmere Klima. Der höchste Punkt der Nordspitze besteht aus Grundgestein und ist stabil.
Der Südgipfel wird ununterbrochen seit den 1940er Jahren vermessen. Zuverlässige Daten existieren bereits seit 1902. Die Höhenunterschiede sind gut dokumentiert. Eine Höhe von 2096,5 Metern ist so niedrig wie seit langem nicht mehr. Am 31. Juli hatte der Südgipfel noch eine Höhe von 2097,0 Metern. Im Juli nahm der Südgipfel durchschnittlich um 14 Zentimeter pro Tag ab.
Kebnekaises Südspitze schwankt höhenmäßig
Die Höhe des Südgipfels ist nicht das ganze Jahr über stabil, sondern ändert sich mit den Jahreszeiten. Normalerweise ist der Gipfel im Mai am höchsten und im September am niedrigsten, wobei die Höhe um etwa drei Meter schwankt. Die Forscher gehen davon aus, dass Kebnekaises Südspitze bis zum Winter noch weiter an Höhe verlieren wird. Auf lange Sicht wird die Nordspitze das ganze Jahr über der höchste Punkt sein.
Die Höhenmessung erfolgt mit einem optischen Winkelinstrument und einem Entfernungsmesser. Es ist die gleiche Methode, die in den letzten 35 Jahren verwendet wurde und eine Genauigkeit von +/- 1 Dezimeter bietet.