Wer sich kurz vor Mittsommer nach Lappland aufmacht, kann die Mitternachtssonne erleben. Eine Anlaufstelle in den Weiten nördlich des Polarkreises ist der Naturum Laponia, mitten im UNESCO Weltnaturerbe Laponia. Das Ausstellungsgebäude “Naturum Laponia” wurde im Herbst 2014 eröffnet und informiert anschaulich über die faszinierende Region. Zwar muss man 2 Stunden Busfahrt von Gällivare in Kauf nehmen, um hierher zu kommen. Dafür werden Besucher belohnt mit einer faszinierenden Lage zwischen Wald, Gipfeln und See. Der Hügel Viedásnjárgga wurde als Standort von den hier lebenden Sami ausgewählt: mitten in der rauen Natur Lapplands heißt man hier seine Gäste herzlich willkommen.
Ein Naturum ist mehr als eine Ausstellungshalle und auch kein Museum im klassischen Sinn. Vielmehr werden hier Geschichten erzählt, von Land und Leuten, und warum Laponia zum Welterbe erklärt worden ist. Das geschieht spielerisch, sodass es auch jüngere Besucher verstehen. Und ganz authentisch aus der vielfältigen Kultur der Sami.
Ein Blick aus dem Fenster des Naturums genügt, um zu wissen, dass dies hier ein besonderer Ort ist. Die UNESCO begründet das Prädikat Welterbe aber mit Aspekten, die viel tiefer gehen als eine schöne Landschaft. Aus der Erklärung der UNESCO:
>>The area is an outstanding example of how the Earth has developed, above all geologically, and how ecological and biological change is taking place today. There are also outstanding natural phenomena of exceptional beauty, as well as significant natural locations for biodiversity. The area, which since prehistoric times has been inhabited by the Sámi, is one of the best preserved examples of nomadic areas in Northern Scandinavia…<<
Tatsächlich ist der Naturum Laponia die Pforte zu vier Nationalparks, zwei Naturreservaten und neun Sami-Dörfer. Wer sich hierhin auf den Weg gemacht hat, will natürlich soviel wie möglich davon sehen. Am nächsten liegt der Nationalpark Stora Sjöfallet mit Gletschern, Berggipfeln und tiefen Tälern. Hauptattraktionen sind der Wasserfall Stuormuorkkegårttje und die Schlucht Áhusgårsså, die auf Tageswanderungen vom Naturum aus zu erreichen sind.
Die anderen Nationalparks der Region liegen weiter entfernt: Für Expeditionen nach Muddus, Sarek und Padjelanta benötigt man Transport und gewisse Vorbereitung.
Direkt vor der Haustür im Naturum Laponia erhalten Besucher einen Vorgeschmack auf die Vielfalt der Region: Tagestouren rund um den Platz Viedásnjárgga bieten faszinierende Ausblicke und körperliche Ertüchtigung für jedes Alter. Ein Lappland in Miniatur ist zum Beispiel die Wanderung ins “Soldalen”, wo man bis auf 1490 Meter ü.NN kommt. Den Weg zum “Sjöfallsudden” kann man sogar mit Kinderwagen oder Rollstuhl bewältigen.
Für Unterkunft ist gesorgt in der Welterbe-Region – allerdings sollte man wegen der großen Distanzen seinen Aufenthalt gut planen. Stugas/Hütten und Campingplätze kann man auf der => interaktiven Karte suchen. Hotelzimmer in der Nähe hat der Betrieb => “Stora Sjöfallet”. Außerdem gibt es Herberge in der STF-Hütte in Vákkudavárre sowie in der Fjällstation Ritsem .
Weitere Informationen:
Kommentare
Eine Antwort zu „Welterbe Laponia: Vom Naturum zu vier Nationalparks“
[…] es von Gällivare bis Ritsem, der Bergstation am Akkajaure. Der aufgestaute See teilt den zum Welterbe Laponia gehörenden Nationalpark Stora Sjöfallet. Auf der gegenüberliegenden Seeseite „thront“ Akka. […]