Gustav III., der sich selbst “Gustaf” schrieb, ist einer der schillerndsten schwedischen Könige. Geboren am 24. Januar 1746, saß er auf dem schwedischen Thron von 1771 bis zu seinem nicht ganz natürlichen Tod 1792. Mit seiner Person verbunden ist der gustavianische Stil, der stark vom französischen Klassizismus beeinflusste Stil in Architektur, Design und Kunsthandwerk, der unter ihm in Schweden in Mode kam. Seine Mutter Luise Ulrike von Preußen war eine Schwester des Alten Fritz und Gustav väterlicherseits ein Cousin Katharina der Großen.
Ein Jahr nach seiner Thronbesteigung führte er einen Putsch gegen den schwedischen Adel durch: Er ließ den Reichsrat und die vornehmsten Vertreter der Adelspartei gefangennehmen und sich von den übrigen Mitgliedern des Ständereichstags eine neue Verfassung bestätigen, die ihm mehr Macht gewährte und die des Adels beschnitt. Dadurch sollte eine Versöhnung der verschiedenen Parteien, der Adligen und der Nichtadligen, gewährleistet werden, die durch ihren wachsenden Konfronationskurs drohten, den Staat auseinander brechen zu lassen. Die Strategie ging auch zunächst auf und Gustav zeigte sich anfangs als umsichtiger Herrscher; Handel und Landwirtschaft erlebten eine Blütezeit und diverse Reformen machten ihn im Volk sehr beliebt.
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1786 gründete der König nach französischem Muster die Schwedische Akademie (Svenska Akademien). Er war ein großer Förderer der Künste und holte sich viele Künstler an seinen Hof, darunter den Bildhauer Johan Tobias Sergel und den Barden Carl Michael Bellman. Er ließ das Königliche Dramatische Theater, seitdem Schwedens Nationalbühne, errichten und im Norden Stockholms im englischen Stil den Hagapark anlegen.
Außerdem war Gustav III. der weltweit erste Staatschef, der die USA als neuen Staat anerkannte, er war gegen die Todesstrafe, schaffte die Folter ab, führte die Pressefreiheit ein und gründete die Städte Tampere (Tammerfors) und Östersund.
In den 1780-er Jahren wuchs jedoch der Widerstand gegen ihn, da er im Verdacht stand, eine absolutistische Herrschaft anzustreben. Außerdem häuften sich Fehlentscheidungen, die Staatsverschuldung wuchs und Günstlingswirtschaft wurde beklagt. Der Reichstag behinderte aus diesem Grund weitere Reformarbeiten.
Weil ihm seine Cousine, die russische Zarin Katharina, 1783 die Unterstützung seines Planes, Norwegen zu erobern, verweigerte, betrachtete er von da an Russland als seinen Feind Nummer eins. Im Juni 1788 ließ er ohne Kriegserklärung seine Truppen Russland einmarschieren und versuchte St. Petersburg zu erobern. Seiner an sich überlegenen Flotte gelang es jedoch nicht, die russische Flotte zu vernichten, da den Schweden am Ende die Munition ausging. Gut gedacht, schlecht gemacht also. Und auch die Grenzfestung Fredrikshamn (finnisch Hamina) konnte nicht erobert werden, weil mehrere schwedische und finnische Offiziere eine Erstürmung verweigerten.
Nicht nur, dass Offiziere und Adel sich am 12. August gegen den Krieg mit Russland erklärten und eigenmächtig einen Waffenstillstand mit Russland schlossen – auf Grund eines Beistandspaktes zwischen Dänemark und Russland von 1773 trat Dänemark auch noch in den Krieg gegen Schweden ein. Die Dänen kamen aber nicht weiter als Göteborg und wurden dann zurückgedrängt. Die Meuterei seiner Offiziere brach in sich zusammen, der König ließ die Offiziere und die Führer der Adelspartei verhaften, sicherte sich noch mehr Macht und der Krieg gegen Russland wurde ohne Eroberungen und Verluste bis 1790 weitergeführt.
Seine anschließenden Pläne, die Französische Revolution niederzuschlagen, scheiterten an zu geringer Unterstützung durch die europäischen Großmächte. Über seinen Gesandten in Paris, Hans Axel von Fersen, war er maßgeblich an dem Fluchtversuch Ludwig XVI. beteiligt.
Im Winter 1791/92 bildete sich eine Verschwörung gegen den König im schwedischen Adel. Bei einem Maskenball in der Stockholmer Oper wurde Gustav am 16. März 1792 vom jungen Adligen Jacob Johan Anckarström aus nächster Nähe niedergeschossen. Giuseppe Verdis Oper “Ein Maskenball” bezieht sich auf dieses Geschehen. Im Stockholmer Schloss starb der König am 29. März an Blutvergiftung und einer Lungenentzündung. Er liegt in der Riddarholmskirche in Stockholm begraben.
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