Quallen legen einen Reaktor des Kernkraftwerkes Oskarshamn lahm
Was die Natur in Atomkraftwerken anrichten kann, hat man in Schweden Anfang Oktober auf ungewöhnliche Art und Weise erfahren. Das Kernkraftwerk Oskarshamn musste seinen Betrieb einstellen, weil Meerestiere sich in den Kühlkreislauf verirrt hatten.
„Es ist zwar kein unbekanntes Phänomen, aber es ist sehr ungewöhnlich, dass wir die Anlage komplett abstellen mussten“, so Johan Svenningsson, der Direktor des Kernkraftwerkes Oskarshamn, in einem Interview mit Sverigesradio. Jedes Jahr im Herbst verirren sich einzelne Quallen in das Kühlsystem der Anlage im Südosten Schwedens. Dieses Jahr allerdings musste der Kernkraftreaktor Oskarshamn 3 komplett heruntergefahren werden, um die Tiere zu entfernen und die Filter der Kühlanlage, die durch das Wasser der Ostsee versorgt wird, zu reinigen.
Drei Tage lang musste der Betrieb eingestellt werden, um sicherzustellen, dass auch alle Quallen entfernt wurden. Die Sicherheit sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen, es ginge vielmehr darum, die Anlage vorsichtshalber zu überprüfen, bevor es zu größeren Schwierigkeiten kommen könne.
Der Vorfall am Kernkraftwerk Oskarshamn – ein Zeichen für Umweltverschmutzung?
Auch wenn das Phänomen nicht unüblich ist für die Gegend, so ist die große Menge an Quallen, die sich dieses Jahr in die Anlage verirrt haben, doch sehr groß. Umweltschützer und Meeresbiologen vermuten, dass dies auf Veränderungen in der Umwelt, hervorgerufen durch die Verschmutzung und die Erwärmung der Meere, zurückzuführen ist.
Autor(in): Lotte – [email protected]