Nach dem Terror-Anschlag in Zentral-Stockholm am 7. April 2017 ermittelt die schwedische Polizei gründlich die Umstände des Anschlags, um eine lückenlose Rekonstruktion und wasserfeste Beweise gegen den mutmaßlichen Täter vorlegen zu können. Rakhmat Akilov wird die Tat vorgeworfen, die fünf Menschen das Leben gekostet hat und die als Terror-Anschlag mit islamistischem Hintergrund europaweit große Aufmerksamkeit erregt hat. Der 39-jährige hat die Tat gestanden und sitzt seit dem 11. April im Gefängnis Kronoberg in Stockholm.
In Schweden hat sich die Stimmung nach der Festnahme des Usbeken Akilov merklich beruhigt, und solange die Polizeiarbeit um den Fall nicht abgeschlossen ist, dringt wenig an die Öffentlichkeit. Immerhin wurde nun bekannt, dass Akilov nach einem rechtspsychatrischen Gutachten als zurechnungsfähig eingestuft werden könne: Es lag demnach keine psychische Störung vor, als Akilov den schweren Lkw durch die Fußgängerzone Drottninggatan und in Fassade eines Kaufhauses steuerte.
Das Boulevard-Blatt “Aftonbladet” will erfahren haben, dass der prominente Gefangene in Kronoberg “sekündlich” überwacht wird und außerhalb der Zelle stets von vier Strafvollzugsmitarbeitern, teils bewaffnet, begleitet wird. Dies wird mit anfänglichen “Vorfällen” und “aggressiven Tendenzen” des Gefangenen gerechtfertigt, schreibt die Zeitung. Rakhmat Akilovs Anwalt hatte zudem um “Verstärkung” gebeten, sodass nun zwei Verteidiger den Terror-Verdächtigen vertreten müssen.
Durch die Terrorfahrt mit einem gestohlenen Lkw starben am 7. April drei Menschen noch am Anschlagsort, zwei weitere erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Der jetzt inhaftierte Akilov konnte am selben Abend festgenommen werden. Von Behördenseite wurde alsbald bekannt, dass Akilovs Antrag auf eine Aufenthaltsgenehmigung in Schweden abgelehnt worden war. Als die Abschiebung angeordnet wurde, tauchte er offenbar ab. Verschiedene Angaben, dass Akilov drogenabhängig oder durch islamische Propaganda beeinflußt war, werden von der Polizei weder bestätigt noch dementiert. Dazu das Zitat eines Ermittlers in den Medien: “Wir wollen wasserfeste Beweise für die Tat vorlegen, die unabhängig von den Aussagen des Verdächtigen vor Gericht Stand halten.”