Der wichtigste Tag in der Vorweihnachtszeit ist in Schweden der 13. Dezember, der Luciatag. Dieser alte Brauch wird aber erst seit ca. 100 Jahren wieder gefeiert. Das Freilichttheater Skansen in Stockholm ließ zu dieser Zeit den westschwedischen Brauch neu aufleben und mit der Zeit war er in ganz Schweden wieder verbreitet. Auch in Norwegen, Dänemark und Finnland erfreut er sich immer größerer Beliebtheit.
Die gewählte Lucia ist ein Mädchen, das ein weißes Kleid mit einem roten Gürtel und einen Kerzenkranz auf dem Kopf trägt. Bei den öffentlichen Prozessionen, die in die Kirche führen, führt sie eine Gruppe Mädchen und Frauen, die ähnlich gekleidet sind und eine Kerze in ihren Händen halten, an. Zusammen singen sie das Lucia-Lied. In der Familie bringt die Lucia, traditionell die älteste Tochter, den Eltern das Frühstück ans Bett. Auch in den Kindergärten und Schulen wird jedes Jahr ein Mädchen zur Lucia auserkoren.
Lucia ist die einzige katholische Heilige, der im protestantischen Schweden noch gedacht wird. Viele Schweden glauben aber, dass dieses Fest wegen eines heidnischen Sonnenwenderituals gefeiert wird. Vieles spricht dafür. Zum Beispiel glaubte man lange Zeit, dass der 13. Dezember der kürzeste Tag im Jahr sei. In dieser Nacht soll die Macht des Luzifers besonders groß gewesen sein. Aus Luzifer wurde das schwedische Wort lus, das Ungeheuer bedeutet. Die Lusse, also Ungeheuer, spukten in der dunkelsten Nacht des Jahres besonders heftig und so wird sie noch heute vielerorts in Schweden, lucianatt oder lussenatt genannt.
Auch der Name des Hefegebäcks, das extra für diesen Tag bestimmt ist, erinnert daran. Die Lussekatter, also Lussekatzen. In einigen schwedischen Gegenden heißt das Safrangebäck noch heute dövfelskatt, oder dyvelskatt, also Teufelskatzen.
Hier das Rezept für die schwedischen Lussekatter:
– 250 g Butter oder Margarine
– ½ Liter Milch
– 50 g Hefe
– 1 TL Salz
– 100 g Zucker
– 2 Eier
– 1,5 kg Mehl
– 1 g Safran
– 1 Ei, um die Lussekatter zu bestreichen
– Rosinen zum Dekorieren
Die Butter oder Margarine wird in einer Pfanne geschmolzen. Die Milch dazugeben und bis 37 Grad erwärmen. Den Safran mit ein wenig Zucker vermischen und beigeben.
Die Hefe in kleinen Stücken in eine Schüssel geben und die Milch darüber gießen. Gut verrühren.
Die Eier, den Zucker und das Salz mit dem Mehl zu der Hefemasse dazugeben.
Sehr gut kneten und den Teig unter einem Küchentuch ums Doppelte aufgehen lassen.
Den Teig nochmals kurz kneten. Danach ca. 10 cm lange Teigwürstchen rollen und zu einem großen S formen.
Die Lussekatter auf die mit Backpapier belegten Backbleche geben, mit Ei bestreichen und mit Rosinen verzieren.
In der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 8-10 Minuten bei 250 Grad backen.
Die Lussekatter schmecken lauwarm, aber auch ganz abgekühlt einfach himmlisch.
Ich wünsche Euch ein schönes Luciafest und lasst Euch die Lussekatter schmecken.
Autorin: Karin