Kleine und große Yachten liegen in den Häfen ganz selbstverständlich nebeneinander. Fast jeder kann es sich leisten und einen Segelschein gibt es auch nicht. Wer es sich zutraut, mietet oder kauft sich ein Boot und segelt los. Navigationskünste sind allerdings erforderlich. Besonders tückisch sind in vielen schwedischen Gewässern Untiefen, Bereiche mit geringer Tiefe unter der Wasseroberfläche. Jeder Segler sollte deswegen ein Navigationsgerät (GPS) und Seekarten dabei haben.
Schwedische Segelreviere
Die Westküste ist die Atlantikküste Schwedens. Das Skagerrak und die Nordsee erschließen sich von hier aus jedem geübten Segler. Der Westwind dominiert an dieser Küstenseite. Vor allem an stürmischen Tagen haben die Wellen von den britischen Inseln bis nach Schweden freie Bahn. Die Ostküste ist die Ostseeküste Schwedens und erstreckt sich von Utklippan im Süden bis nach Haparanda, dem nördlichsten Hafen der Ostsee. Das Küstengebiet Höga Kusten im Norden zählt zum UNESCO Weltnaturerbe und ist ein sehr beliebtes und anspruchsvolles Segelrevier. Doch auch die großen Seen Vänern und Vättern sind für ihr raues Klima bekannt und neigen zu Wetterumschwüngen mit schnell aufkommender grober See.
Der Vänern ist Schwedens größter See und an seinen Ufern entsteht schnell der Eindruck, vor einem Binnenmeer zu stehen. Durch den Göta-Kanal ist der Vänern sowohl mit der Ostsee als auch mit dem Skagerrak verbunden. Der Göta-Kanal verbindet die Küsten Schwedens. Zusammen mit dem Trollhätte-Kanal und dem Göta älv bildet er eine 390 km lange Wasserstraße quer durch Schweden, die einen Höhenunterschied von 91,5 m überwindet.
Der Vättern ist der zweitgrößte See Schwedens. Es fließt kein bedeutender Fluss in den See und es wird angenommen, dass er hauptsächlich durch Quellen in der Tiefe gespeist wird. Hieraus erklärt sich auch das plötzliche Aufbrausen der Oberfläche bei fast gänzlicher Windstille. Außerdem zeichnet sich der See durch sein periodisches Steigen und Fallen und seine zahlreichen Strömungen aus.
Besonderheiten
Unter sich sind Segler in den vielen Naturhäfen. Auf den Inseln gilt wie auf dem Festland das schwedische „Jedermannsrecht“ (Allemannsrätten). Ankern ist überall möglich. Und wer nicht nur im Sommer segeln will, muss auch im Winter nicht darauf
verzichten. Das Eissegeln ist in Schweden ein beliebter Wintersport.