Die falunroten Fischer- und Kapitänshäuser stehen dicht an dicht, das Meer braust und am Horizont ziehen kleine Segelboote vorüber. Wenn im Sommer hunderte von Booten am Yachthafen von Mollösund, am südwestlichsten Zipfel der westschwedischen Insel Orust anlegen, erwacht das kleine, verschlafene Fischerdorf zum Leben.
Gerade einmal knapp 250 Einwohner zählt der kleine Ort Mollösund, der zur Meerseite hin auf der Insel Orust, nördlich von Göteborg, liegt. Umgeben vom westschwedischen Inselarchipel findet man hier eine der schönsten Naturlandschaften Schwedens. Die Fischergemeinde selbst gehört zu den ältesten in Västra Götaland. Ihre Geschichte geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. War damals vor allem Sill die Haupteinnahmequelle, kehrt man heute hier vor allem wegen des Lutefisks ein.
In den Sommermonaten zieht es Menschen von überall her in den idyllischen Seehafen, rund hundert Anlegeplätze für Boote gibt es. Cafés, Restaurants und Fischgeschäfte sind dann auf einmal schlagartig belebt und es herrscht ein geselliges Treiben. Heute lebt die kleine Fischergemeinde mehr vom Tourismus als von seinem Fischfang, wie es noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fall war. Viele wohl habende Schweden leisten sich in dem beliebten Feriendomizil ein eigenes Sommerhaus, aber auch Bed & Breakfast Unterkünfte sind vorhanden.
Vom Klockberget aus schaut eine Fischersfrau auf das offene Meer. Die Einwohner aus Mollösund erinnern sich mit diesem Wahrzeichen daran, wie Frauen nach ihren Männern und Söhnen Ausschau hielten, die zur See gefahren waren. Weitere markante Bauten des Ortes sind der Leuchtturm, die Windmühle und die Kirche. Zum Baden bieten sich zwei Strände im Norden und Südosten Mollösunds an.
Autor(in): Anna – [email protected]