Schwedische Dialekte

Ein Dialekt ist eine Sprachvariante der Muttersprache, die in einem bestimmten Gebiet gesprochen wird und von der Standardsprache abweicht. Die meisten Menschen können vermutlich eine Reihe Dialekte aufzählen, die sie mögen und auch einige, die sie weniger oder überhaupt nicht mögen. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Land man sich befindet. Eine solche Meinungsbildung geht meistens auch mit der Bildung von verschiedenen Vorurteilen einher, z.B. schätzen wir eine Ausdrucksform, die von Menschen mit hohem sozialem Status angewendet wird und halten sie für erstrebenswert, während wir auf andere Dialekte herabsehen. Außerdem scheint uns ein Dialekt, der von nahestehenden Menschen benutzt wird, wichtiger, da er eine gewisse Zusammengehörigkeit symbolisiert.

In Schweden gibt es eine Vielzahl von Dialekten, schätzungsweise 300-500 Varianten. Gegen Ende des 19. Jh. konnte man sogar Dialekte benachbarter Dörfer unterscheiden. Im Zuge der Industrialisierung und der Umsiedelung der Bevölkerung im Laufe des 20. Jh. näherten sich die Dialekte aber immer mehr an die Standardsprache an. Trotzdem kann es auch heute noch zu Verständigungsschwierigkeiten kommen. Die Aussprache des sogenannten „Skånska“, das in Südschweden gesprochen wird, ähnelt dem Dänischen sehr. Es wird auch behauptet, dass es sich um einen dänischen Dialekt handele, da „Skånska“ sowohl Merkmale aus dem Schwedischen als auch aus dem Dänischen aufweist. Damit unterscheidet sich „Skånska“ von anderen schwedischen Dialekten.

Die Amtssprache in Schweden ist natürlich Schwedisch, dieses Reichsschwedisch („rikssvenskan“) wird in den Medien und im Unterrichtswesen angewendet. Es gibt eine einheitliche Rechtschreibung und Ausspracheregeln.

Sami, die eigenständige Sprache der nordskandinavischen Urbevölkerung, gehört wie das Finnische nicht zur skandinavischen Sprachfamilie.

Das schwedische Sprachgebiet lässt sich in sechs große Bereiche teilen:

1. Sydsvenska mål
wird in Skåne und Blekinge gesprochen, es ist dem Dänischen sehr ähnlich.

2. Götamål
wird in Småland mit Öland, Västergötland, Östergötland, Halland, Dalsland und Bohuslän gesprochen

3. Sveamål
spricht man in Dalarna, Uppland, Södermanland, Värmland und Närke
Ein Dialekt, der zur Gruppe des „Sveamål“ gehört, ist das „Dalmål“. Es wird hauptsächlich in Dalarna, aber auch in den angrenzenden Gebieten gesprochen. Besonders ausgeprägt ist das „Dalmål“ in der Gegend um den Siljansee. In vielerlei Hinsicht weicht es vom Standardschwedisch ab und zählt zu den ältesten skandinavischen Dialekten.

4. Norrländska mål
spricht man in Norrbotten, Västerbotten, Jämtland und Hälsingland

5. Götländska mål
beim „Götländska“ handelt es sich um einen vom Gutnischen beeinflussten schwedischen Dialekt, der nicht mit dem Gutnischen selbst verwechselt werden darf, da dies als eigenständige Sprache gilt.

6. Finlandsvenska
das Finnlandschwedische ist ein ostschwedischer Dialekt und wird von der in Finnland lebenden Minderheit der Finnlandschweden gesprochen. Dazu lässt sich sagen, dass Schwedisch die zweite Amtssprache in Finnland ist. Im Finnlandschwedischen gibt es wiederum eigene Dialekte, dazu kommt die starke Beeinflussung durch das Finnische.

Links:

Dialekte in Norrbotten und Västerbotten (Schwedisch)

Unter dem Link kann man verschiedene Dialekte anhören:

100 svenska dialekter idag

(Autor: Katharina Preißler)

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