Weibchen Susi ist bis auf weiteres in Sicherheit, seit Vorgestern aber bangen weitere Wölfe um ihr Leben. 16 Tiere hat die schwedische Naturschutzbehörde zum Abschuss freigegeben. Die Jagd soll sich vor allem auf die Alpha-Tierchen von Rudeln konzentrieren, die von Inzucht betroffen sind. Damit soll der Genpool gestärkt werden.
Die Jagd soll in Revieren in Värmland, Örebro, Dalarna und Västmanland stattfinden und bis Mitte Februar andauern. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sie noch vor dem Beginn der Paarungszeit Ende Februar abgeschlossen ist. Das berichtet Maria Agren, Leiterin der schwedischen Naturschutzbehörde, dem schwedischen Nachrichtensender Ekot.
Das Vorhaben haben mehrere Umweltschutz-Organisationen kritisiert, darunter der World Wildlife Fund (WWF) und Rovdjursföreningen. Diese haben bereits mit rechtlichen Konsequenzen gedroht, denn Schweden verstoße damit sowohl gegen europäisches Recht als auch gegen nationale Jagdbestimmungen. Maria Agren rechnet indes nicht mit Problemen. Die Jagd sei mit der schwedischen Gesetzgebung und den herrschenden Direktiven zum Artenerhalt sehr wohl vereinbar, so Agren.
Erst vor kurzem konnten Tierschützer bei der Jagd auf Wölfin Susi einen Etappensieg verzeichnen. Das schwedische Verwaltungsgericht hat auf Antrag zweier Naturschutz-Organisationen den Jagdbefehl ausgesetzt, der von der staatlichen Wildverwaltung verhängt worden war. Bis über die weitere Vorgehensweise entschieden ist, könnte die bis Mitte Februar begrenzte Jagdzeit vorbei sein. Das aus Russland eingewanderte Weibchen war in Schweden zunächst herzlich willkommen, um dort unter seinen Artgenossen für frischen Wind im Genpool zu sorgen. Doch als sie sich nicht an ihr zugedachtes Revier hielt, sondern unter gehaltenen Rentieren zu wildern begann, war es mit der Freundschaft vorbei. Die Behörde beugte sich dem Druck der geschädigten Rentier-Halter und gab zunächst grünes Licht für die Jagd.
Autor(in): Inka Stonjek –