Zwar genießt Sandströms (se) keinen internationalen Ruf wie beispielsweise H&M oder Ikea, in Südschweden ist das Familienunternehmen aus der Bekleidungsbranche jedoch seit 90 Jahren etabliert. 1923 eröffneten Malcolm und Matilda Sandström ihr erstes Bekleidungsgeschäft in Kisa und bereits 6 Jahre später eines in Vimmerby. Viele Jahre beließ man es bei diesen beiden Geschäften, bis 1989 eine weitere Boutique in Västervik eröffnet wurde. Danach folgten Linköping, Tranås, Norrköping, Motala und schließlich im Herbst 2010 Vetlanda.
Sandströms gehört zu den mittlerweile wenigen Unternehmen in Schweden, die nicht an eine Kette gebunden sind. Damit ist Sandströms flexibler und gewährt seinen Boutique-Leitern größere Freiheiten, um beispielsweise die Geschäfte individuell an die Struktur der Gemeinde, Kundenwünsche und andere lokale Gegebenheiten anzupassen. Ein Konzept, dass bislang aufging. Heute leitet Mikael Sandström als geschäftsführender Direktor in dritter Generation das Unternehmen. Daneben sind noch einige weitere führende Positionen mit Familienmitgliedern besetzt.
Verkauft wird Damen- und Herrenbekleidung von Marken wie Cappuccini, Esprit, Soya, Street One, Cecil, Boomerang, Didriksons, Sloggi, Oscar of Sweden, Björn Borg und viele mehr. In einigen Geschäften kann Festbekleidung für Herren wie Frack oder Smoking ausgeliehen werden. Für viele junge Männer, die ihren „studenten“ (das schwedische Pendant zum Abitur) gemacht haben, ist das Anlass für den ersten Kundenkontakt mit Sandströms. Die „student“-Feiern werden von Jahr zu Jahr prunkvoller, der Frack oder Smoking ist beim Abschlussball ein Muss.
In Vimmerby griff man in den 60er Jahren, als die Jeans begannen Europa zu erobern, zu einem Trick, um die fabrikneu noch sehr steifen Hosen bequem und gemütlich zu machen. Man schickte stapelweise neue Warenlieferungen erst einmal in die Reinigung. Die so vorgewaschenen Jeans waren ein Renner und verkauften sich um einiges besser als die ungewaschenen!
Autor(in): Angelika – [email protected]