Die Schwedenstube

Jukkasjärvi liegt in der Provinz Norrbottens län und der historischen Provinz Lappland. Es gehört zur Gemeinde Kiruna, liegt auf 321 Meter über dem Meeresspiegel und ca. 200 km nördlich vom Polarkreis. Neben dem berühmten Eishotel und der schönen sámischen Kirche gibt es in dem wunderschönen kleinen Ort noch etwas Weiteres zu besuchen: Nutti Sámi Siida. Dieses ist ein Öko-Abenteuer-Unternehmen, das im Gleichgewicht mit der Natur und der Sámischen Kultur arbeitet. Deswegen erhielt es auch schon das Qualitätssiegel“ Natures Best“ für den Öko- Tourismus in der nördlichen Hemisphäre. Das Sámi Siida Sámi Camp, ist ein Außenlager der Rentier-Lodge, die etwas ausserhalb liegt. Dort findet man Erdhütten und Lagerhäuser, die vom Nomadenleben der Sámi zeugen.

Man erlebt die Rentiere aus nächster Nähe, erfährt viel Wissenswertes über die sámische Kultur und kann auch so Einiges selber ausprobieren. Es gibt einen Kunsthandwerksladen und ein sámisches Cafe, in dem man den typischen Sapmi-Slow-Food genießen kann. Zubereitet wird alles auf dem offenen Feuer in einer riesigen Hütte im Laavu-Stil.

Die Reindeer Lodge liegt wenige Kilometer von Jukkasjärvi entfernt, schön gelegen am Fluss Torneälv. Es sind gemütliche Hütten, in denen man die Rentiere direkt vor der Tür hat und die Mitternachtssonne oder das Nordlicht, der Jahreszeit entsprechend, in völliger Stille genießen kann. Natürlich gibt es, wie sollte es anders sein, auch eine Sauna, die zusammen mit den Duschen und den WCs in einem Gemeinschaftsgebäude liegt. Eine weitere Gemeinschaftshütte dient als Aufenthaltsraum und Küche. Auch einen Grillplatz hat man zur Verfügung. Kulinarisch verwöhnt wird man mit der traditionellen sámischen Küche.

Im Sommer ist die Lodge ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in die wunderschönen Wälder, in denen man wunderbar Blaubeeren sammeln kann. Auch aufs Baden im Bach muss hier nicht verzichtet werden. Verschiedene Aktivitäten werden vor Ort angeboten: Rentierschlittenfahrten, Nordlichttouren in den nahe gelegenen Abisko-Nationalpark oder auch Wildlifetouren, die ein oder zwei Tage dauern.

Begonnen hat die Geschichte von Nutti Sámi Siida im Jahre 1996. Der Winter in diesem Jahr war sehr kalt und es gab viel Schnee. Die Rentiere hatten zu wenig zu essen und litten sehr. Nils und Carina, die Besitzer von Nutti Sámi Siida, die beide sámische Wurzeln haben und in der Rentierzucht waren, beschlossen, die Tiere auf Koppeln zu treiben und sie zu füttern. Da das Futter aber sehr teuer war, beschlossen sie, den Tourismus herbeizuziehen. Das Icehotel Jukkasjärvi fing an, Gästen das Sámi-Camp zu empfehlen und so wurden immer mehr Leute darauf aufmerksam. Die Rentiere wurden gezähmt und trainiert und es wurden immer weitere touristische Attraktionen entwickelt, welche die Natur und die sámische Kultur respektieren.

Heute funktioniert das Unternehmen Tourismus und Zucht sehr gut, ob im Sommer oder Winter. Es finden Viele, egal ob Alleinreisende, Pärchen oder aber auch Familien, den Weg zu diesem schönen Fleckchen Erde und lassen sich von der sámischen Kultur und Lebensweise begeistern. Auch uns erging es nicht anders und wir sind sicher nicht das letzte Mal dort gewesen.

Autorin: Karin