Kinder helfen Kindern – diese Idee steht hinter der Aktion Maiblume, die seit 1907 durchgeführt wird. Die Maiblume ist eine Anstecknadel mit einem Blumenmotiv aus Stoff oder Plast in verschiedenen Größen. In den Tagen vor dem ersten Mai ziehen Kinder mit ihrer Kollektion von Haus zu Haus oder bieten sie auf Plätzen und Straßen an. Organisator und Träger dieser grössten Kinderhilfsaktion in Schweden ist die Reichsorganisation Majblommans Riksförbund. Durchgeführt wird sie unter Leitung der örtlichen Vereine und der Schulen. Der Verkaufserlös dient Wohltätigkeitszwecken und mehr als die Hälfte kommt einzelnen Kindern zu gute. Ziel ist es, allen Kindern die Möglichkeit zu geben, sich an unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern an Aktivitäten wie Schulausflüge, Klassenfahrten oder Schwimmunterricht zu beteiligen. Bedürftige Familien können Zuschüsse für die Urlaubskasse oder für das Weihnachtsfest beantragen, aber auch für den Kauf von Kleidung, Brillen, Fahrrädern oder Computern. Die Anträge sind ein Spiegelbild des wirtschaftlichen Klimas in Schweden. Ende der 1990er Jahre wurden vor allem Zuschüsse erbeten, um Computer zu kaufen oder sich einmal etwas Besonderes leisten zu können, in den letzten Jahren ging es vor allem um Zuschüsse für Schulaktiviteten. Zunehmend bitten Familien nun auch um Beihilfe für Kauf von Arzneimitteln und Kleidung.
Die Organisation betreibt außerdem ein Ferienlager und fördert wissenschaftliche Untersuchungen zur Situation der Kinder in Schweden. Die Maiblume hat in jedem Jahr ein anderes Aussehen und ist deshalb auch ein gefragtes Sammlerobjekt. 2008 betrug der Verkaufserlös 46 Millionen Kronen. Die Idee der Maiblume wurde mit der Zeit von anderen Ländern übernommen, zunächst von den Nachbarländern. 1911 kam sie nach Deutschland, 1922 in die USA und 1932 nach Indien.
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