Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld, geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping, war von 1953 bis zu seinem Tod 1961 der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen und erfreute sich ob seiner guten Arbeit großer internationaler Wertschätzung. Der schwedische Diplomat war außerdem ab 1953 Mitglied der Schwedischen Akademie (als Nachfolger seines verstorbenen Vaters). 1961 wurde ihm postum der Friedensnobelpreis zugeteilt.
Dag Hammarskjölds Vater Hjalmar Anfang des 20. Jahrhunderts Regierungspräsident des Uppsala läns war (von 1914 bis 1917 war er dann sogar schwedischer Premierminister), wuchs Hammarskjöld teilweise im Schloss von Uppsala auf. Nach einer glänzenden Schulzeit studierte er allerlei, nämlich zunächst Literaturgeschichte und Poetik, Philosophie und Französisch, danach Volkswirtschaft und schließlich Sozialwissenschaften und Jura. Er war übrigens der erste schwedische Wirtschaftswissenschaftler, der bei der Verteidigung seiner Doktorarbeit (1933) nicht im Frack erschien.
Danach machte Dag Hammarskjöld Karriere sowohl als Diplomat als auch als Volkswirt: von 1936 bis 1945 war er Staatssekretär im schwedischen Finanzministerium, von 1941 bis 1948 Präsident des schwedischen Reichsbankdirektoriums. 1949 wurde er, obwohl parteilos, Kabinettssekretär im Außenministerium. Von 1951 bis 1953 war er Teil des Kabinetts von Tage Erlander. Daneben war Hammarskjöld von 1946 bis 1951 Vorsitzender des Schwedischen Alpenvereins.
Am 7. April 1953 wurde er zum Generalsekretär der Vereinten Nationen gewählt und vier Jahre später im Amt bestätigt. In dieser Zeit des Kalten Krieges bewies er mehrere Male diplomatisches Geschick – unter anderem gelang es ihm 1960, Fidel Castro zu überreden in ein Hotel zu gehen, anstatt im Garten der Vereinten Nationen in New York zu übernachten. Da die Sowjets ihm allerdings Sympathien für den Westen unterstellten, schossen sie öfter quer gegen ihn und forderten seinen Rücktritt. Eine große Leistung Hammarskjölds war die Einberufung zweier Konferenzen in Genf zur atomaren Abrüstung.
Dag Hammarskjöld starb in der Nacht auf den 18. September 1961 bei einem Absturz einer UN-Maschine an der Grenze zwischen der abtrünnigen kongolesischen Provinz Katanga und Nordrhodesien, dem heutigen Sambia. Es ist immer noch unklar, ob es sich um einen gewöhnlichen Absturz handelte, wie offizielle schwedische Untersuchungen nahe legen, oder ob das Flugzeug Ziel eines Attentats wurde, wie nicht zuletzt Ende der 1990-er in Südafrika aufgetauchte Dokumente belegen sollen.
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