Die samischen Minderheit in Nordschweden protestiert zunehmend lautstark gegen den Vormarsch der Gruben-Industrie, die ihrer Meinung nach die Lebensgrundlage der Urbevölkerung zerstört. Aktuelles Beispiel ist das Grubenprojekt in Kalla bei Jokkmokk, wo auch gestern wieder Probesprengungen durch Demonstranten verhindert wurden.
In einem aktuellen Artikel wirft der Vorsitzende des Landesverbandes Schwedischer Sami, Jörgen Jonsson, der Regierung vor, die samischen Gebiete nach und nach zu kolonisieren. Auch bei einem Treffen mit dem schwedischen Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson brachten Sami-Gruppen ihren Unmut zum Ausdruck. Ihrer Meinung nach zerstören die Interessen der Industrie die Kultur der Urbevölkerung, obwohl dies gegen grundlegende Menschenrechte verstoße.
Unterdessen hat die schwedische Regierung ein weiteres umstrittenes Grubenprojekt im nordschwedischen Rönnbacken bei Tärna genehmigt. Zur Begründung hieß es dort: “Der Abbau von Nickel sei im Allgemeininteresse wichtiger als die Rentierzucht”, zitiert der schwedische Rundfunk.