Jüdische Gemeinden sind besorgt wegen zunehmender antisemitischer Tendenzen in Malmö. In letzter Zeit wurden hier Juden tätlich angegriffen, – es gab sogar Brandanschläge auf jüdische Einrichtungen. Nun soll das populäre Eurovision-Schlagerfinale genutzt werden, um ein Forum zu schaffen: Am Samstag soll ein so genannter Kippa-Marsch gegen Antisemitismus stattfinden.
Laut Radio Schweden hatten sich vergangene Woche einige Pressevertreter aus Israel über Bedrohungen beschwert, die sie bei ihrer Ankunft in Malmö erleben mussten. Hingegen habe die israelische Delegation für den Eurovision-Contest nichts Gleichlautendes gehört und sei vielmehr zufrieden mit den Sicherheitsvorkehrungen der schwedischen Polizei.
Die schwedische Regierung will unabhängig davon eine lokale Bildungsoffensive gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit starten. In den Schulen solle das Bewusstsein für Fremdenfeindlichkeit geschärft und das demokratische Engagement gestärkt werden. Um speziell in Malmö den Bildungsstand auf diesem Gebiet zu erhöhen, sind dem Schwedischen Komitee zur Bekämpfung von Antisemitismus aber gerade mal 58.000 Euro bewilligt worden.