Die Gedanken sind frei. Und stehen doch unter starken Beschuss. Ein “Ideen-Programm” der schwedischen liberalen Zentrumspartei macht der Vorsitzenden Annie Lööf zu schaffen. Auf die Wirtschaftsministerin wartet nach der Weihnachtspause ein medialer Ansturm, denn in dem Ideen-Papier ihrer Partei-Kollegen wird laut über Polygamie, die Abschaffung der Schulpflicht und unbegrenzte Einwanderung nachgedacht.
In diesem Zusammenhang muss sich Lööf auch angeblichen Äußerungen in ihrer Vergangenheit stellen. Als sie noch Vorsitzende des Jugendverbandes der “centerpartiet” war, soll sie selbst die Polygamie befürwortet haben. Wieviel Ehepartner jemand habe, sei nicht die Angelegenheit des Staates, sonder eine freie persönliche Entscheidung. Die junge Ministerin gerät also zunehmend unter Druck. Ihre Partei liegt in Umfragen bei 3,4 Prozent der Wählerstimmen und würde es bei einer Wahl nicht über die in Schweden geltende Vier-Prozent-Hürde schaffen.