In Schweden fehlen 1.400 Fachärzte für die medizinische Grundversorgung. Den mit unseren Hausarztpraxen zu vergleichenden “Vårdcentralen” fehlen überall im Land Fach- und Allgemeinärzte; Nachwuchskräfte aus dem eigenen Land bleiben aus, weil die Arbeit in den Vårdcentralen für sie wenig attraktiv ist. Zuviel Stress, hohes Patientenaufkommen und immer mehr Patienten mit psychischen Beschwerden prägen den Alltag in den Praxen, die für die Bevölkerung oft erste Anlaufstelle sind bevor es zu Spezialisten oder in Krankenhaus geht.
Um hier Abhilfe zu schaffen, soll sich in der Medizinerausbildung nun einiges ändern. Die schwedische Version des Modells “Arzt im Praktikum” soll abgeschafft werden, stattdessen sollen sich Nachwuchskräfte schon nach sechs Ausbildungsjahren als Facharzt qualifizieren können. Gleichzeitig sollen laut Radio Schweden die Anforderungen in den Universitätsexamen verschärft und die Studienzeit um ein Semester verlängert werden. Damit würde sich Schweden dem übrigen Standard in der EU anpassen.