Wenn in Deutschland beide Eltern berufstätig sind, ist die Betreuung und Unterbringung der Kinder oft ein großes Problem. Schweden ist in dieser Hinsicht schon einen großen Schritt weiter. Hier werden Kinder vom 1.-12. Lebensjahr fast rund um die Uhr in öffentlichen Einrichtungen betreut. Es gibt keine Wartelisten und jedes Kind bekommt schnellstmöglich einen Betreuungsplatz. Gut ausgebildetes Personal kümmert sich um die Kleinen, meist in Gruppen zwischen 15-20 Kindern. Pro Gruppe sind 3 Mitarbeiter eingeteilt, Vorschullehrer, Pädagogen und Kinderpfleger. Vom 1.-5. Lebensjahr kommen die Kinder in eine Vorschule, Familientagesstätte oder offene Vorschule.
Die Vorschulen sind ganzjährig geöffnet, die täglichen Öffnungszeiten richten sich nach den Arbeitszeiten der Eltern. Die Eltern zahlen hierfür Gebühren, die sich in den meisten Kommunen nach dem Einkommen der Eltern und/oder der Verweildauer des Kindes richten.
In der Familientagesstätte werden die Kinder von einem Familienpfleger zu Hause betreut. Während die Eltern ihrem Beruf nachgehen, bleiben die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung. Besonders in ländlichen Gebieten wird diese Möglichkeit gewählt.
Die offene Vorschule ist eine Ergänzung zur Vorschule und der Familientagesstätte. Die allgemeine Schulpflicht gilt für Kinder ab dem 7. Lebensjahr.
Ab dem 12.Lebensjahr werden die Kinder in Freizeitheimen betreut. Diese Einrichtungen haben seit den 90er Jahren den größten Zulauf bekommen.
Für alle Betreuungsangebote zahlen die Eltern Gebühren, die ihrem Einkommen entsprechen. Unabhängig davon, ob Eltern berufstätig sind oder nicht, bekommen Kinder, die eine besondere Unterstützung brauchen, immer einen Platz in der Vorschule oder im Freizeitheim. Dadurch, dass mittlerweile viele Kinder aus anderen Kulturen kommen, ist die Kinderbetreuung zu einem Ort der multikulturellen Begegnung geworden. Die Kinder bekommen Einzelunterricht in Schwedisch, werden aber auch von Muttersprachlern in ihrer Muttersprache unterrichtet. Aktive Zweisprachigkeit wird unterstützt.