Schlittenhunde sind bekanntlich robuste Arbeitstiere, die auf eine lange Geschichte zurückblicken können. Vor 4.000 Jahren begannen die Tschuktschen in Südzentralsibirien damit Hunde zu Transportzwecken vor einen Schlitten zu spannen. Damals hatte niemand eine Ahnung, welchen Verlauf das nehmen würde. Heute brettern Renngespanne mit mehr als 8 Huskies durch Schnee und Eis.
Das berühmteste Rennen ist wohl das “Iditarod”-Rennen in Alaska, dass seit 1973 durchgeführt wird. Bei diesem Rennen legen die Hunde bis zu 240 km pro Tag zurück und das 10 Tage und mehr am Stück. Es erinnert an die Hundestaffel, die 1925 ein lebensnotwendiges Serum in nur 5 Tagen transportierte, auf einer Strecke, für die man sonst 25 Tage brauchte. Es gab keine andere Möglichkeit, dass lebensrettende Medikament mit dem Flugzeug oder auf dem Landweg in der benötigten Zeit herbeizuschaffen. An der Spitze des letzten Staffelgespannes lief der Leithund “Balto”, der dann auch in die Geschichte einging.
In den 60er Jahren gelang der Schlittenhundesport dann nach Europa. Die spektakuläre Rettungsaktion, aber auch die Langstrecken-Schlittenrennen haben dazu beigetragen, dass Huskies heute als Haushunde, sowohl auch als Schlittenhunde bei uns populär sind.
In Schweden sind die Huskies sehr beliebt, und man findet dort viele Huskyfarmen, auf denen Huskys leben und arbeiten. Man kann diese Farmen besichtigen und den Tieren dort bei der Arbeit zusehen. Ein Traum, einmal mit einem Hundeschlitten durch tief verschneite Landschaften zu gleiten! In Schweden kann man sich den Traum erfüllen, nämlich auf einer Huskyfarm.
Auf diesen Huskyfarmen herrscht ein ziemlich großer Geräuschpegel. Denn fängt ein Husky an zu heulen, dann stimmen alle anderen mit ein. Besonders laut geht es zu, wenn die Huskies merken, dass der Schlitten angespannt wird und es auf Tour gehen soll. Dann werden sie ganz unruhig und wollen schnellstens loslaufen.
Wenn man einmal einem Husky in die blauen Augen gesehen hat… Das haben auch wir vor ungefähr sechs Jahren auf einer Huskyfarm inVärmland, und uns war klar: So einen Hund wollten wir unbedingt haben. Also haben wir uns schlau gemacht. Trotz ihres freundlichen, herzensguten Wesen stellen Huskies hohe Ansprüche an ihre Halter. Sie müssen mehrere Stunden am Tag bewegt werden. Aber das heißt nicht nur Spaziergehen, sondern Laufen, Joggen, Fahrrad fahren etc. Auch das Spielen und Toben darf nicht vergessen werden. Es ist wichtig, dass man sich jeden Tag mit dem Husky beschäftigt und keine Langeweile aufkommt.
Huskies brauchen viel Platz, möglichst einen grossen Garten und viel Menschenkontakt. Der Husky ist sanftmütig, eigenwillig und auch schwer erziehbar. Was nicht heißen soll, dass er gar nicht zu erziehen ist. Er lernt sehr schnell, d.h. aber nicht, dass er das Gelernte auch immer umsetzt. Der Husky ist sehr eigenwillig und tut bei weitem nicht immer das, was man von ihm erwartet. Man muss also viel Geduld und Zeit aufbringen.
Als Wach- oder Schutzhund eignet sich ein Husky nur selten. Er ist zwar sehr stimmgewaltig, wenn ein Fremder das Grundstück betritt, freut sich aber dann doch über jeden Besucher. Kindern gegenüber verhält sich der Husky in der Regel freundlich. Er ist sehr familienfreundlich. Unser Husky tobt mittlerweile mit unserem Enkel ( 1 1/2 Jahre alt) durch den Garten und die Wohnung. Ohne Zweifel: So ein Husky ist eine große Herausforderung für den Menschen. Wer hundelieb ist, sich den großen Anforderungen stellen kann, einen entsprechenden Auslauf bietet und auch sportliche Ambitionen hat, hat mit einem Husky viel Freude und das bei jedem Wetter – eben ein Turbopower auf vier Pfoten.
Autorin: Susanne Schneck – [email protected]