Glasdesign von Bergdala – bekannt für Blå Kant

Im südschwedischen Småland, im sogenannten Glasriket (Glasreich) befinden sich etwa 15 Glashütten.
Jedem, der sich für schwedisches Glas interessiert, ist Kosta Boda ein Begriff. Weniger bekannt ist die Bergdala Glashütte, eine der ältesten Glashütten Schwedens. Das wohl bekannteste Produkt von Bergdala ist die Serie Blå Kant.

Diese Glashütte wurde bereits 1889 gegründet und befindet sich in Hovmantorp in der Gemeinde Lessebo. Zweimal in ihrer Geschichte wurde das Gebäude durch einen Brand zerstört. Die heutige moderne Hütte entstand nach dem Brand von 1991. Lange Zeit arbeitete Bergdala noch mit einem Rundofen, wie sie in den Anfängen der Glasherstellung in Gebrauch waren. Er wurde anfangs mit Holz beheizt, was in waldreichen Gegenden wie Schweden von Vorteil war, später stieg man dann auf Ölheizung um. Aber auch dieser Rundofen wurde in der Zwischenzeit durch eine modernere Variante ersetzt.

Vor einigen Jahren stand Bergdala vor dem Konkurs. Durch den Zusammenschluss mit Studioglas Strömbergshyttan entstand die neue Firma Bergdala Studioglas, eine Kombination aus der traditionsreichen Hütte Bergdala und den innovativen Ideen der Strömbergshyttan. Letztere wurde ca. 100 Jahre nach Bergdala im Jahre 1987 gegründet, ist also noch ganz jung.

Das Markenzeichen von Bergdala ist die Serie Blå Kant, was auf Deutsch „Blauer Rand“ heißt. Wann Bergdala genau mit der Produktion dieses Designs begann, weiß niemand so genau, aber man vermutet, dass diese Serie schon in den Anfangsjahren hergestellt wurde.

Wieso der blaue Rand? Der Rand aus einem intensiven, schönen Blau, das die Bergdala-Serie kennzeichnet, sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch einen praktischen Hintergrund. Das Blau sollte Fliegen von den Schüsseln und damit von den Speisen fernhalten. Die „Filbunke“, eine kleine Schüssel, wurde in früheren Zeiten gerne verwendet, um die Milch bei Zimmertemperatur gären zu lassen und so Sauermilch herzustellen. Und eben dieser blaue Rand sollte helfen, die Fliegen abzuwenden.
So gibt es nun also aus der Serie Blå Kant Schalen, Krüge und Kännchen in verschiedenen Größen, Teller, ein Milchglas, ein Behälter in Gestalt einer Milchkanne, eine Glaskaraffe und auch Teelichter.

Wer Urlaub in Småland macht und Interesse an schwedischem Glas hat, sollte nicht verpassen, sich diese Glashütte anzusehen. Hier wirkt alles noch etwas traditioneller, ursprünglicher. Man kann den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen und auch mal selbst sein Glück versuchen. Daneben im Geschäft sind dann alle Gegenstände käuflich zu erwerben und das zu herabgesetzten Preisen, da hier im Werksverkauf die zweite Wahl verkauft wird, d.h. Teile mit kleinen Fehlern, aber oft muss man schon genau hinsehen, um die Fehler überhaupt zu finden.

An bestimmten Tagen veranstaltet Bergdala (wie auch die anderen Glashütten) einen Hyttsill-Abend. In früheren Zeiten war dieses Essen Tradition. Im Abkühlofen, der abends herunter gekühlt wurde, hat man die Speisen zubereitet und so saß man nach der Arbeit im oft einzigen warmen Raum im Dorf zusammen und kochte im Ofen Heringe und Kartoffeln. Heute wird diese Tradition für die Besucher weitergeführt und es werden neben Heringen und Kartoffeln auch Isterband – eine schwedische Wurstsorte – und Ostkaka – ein Käsekuchen – serviert.

Das Glas der Serie Blå Kant ist in Geschäften in ganz Schweden zu finden, schwieriger wird es im Ausland, aber über die Website www.bergdaladesign.se kann man alle Teile bestellen.

Autor(in): Heide – [email protected]

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