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Der Schriftsteller Eyvind Johnson

Eyvind Johnson, Foto: wikimedia commons
Eyvind Johnson, Foto: wikimedia commons

Eyvind Johnson (1900-1976) zählt zu den bedeutendsten schwedischen Autoren des 20. Jahrhunderts und wurde 1974 für sein Werk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Johnson wuchs in Norrland auf. Da er aus einfachen Verhältnissen stammte, begann er bereits im Alter von 13 Jahren im Steinbruch und einer Ziegelei zu arbeiten. Mit 19 Jahren zog Johnson nach Stockholm, wo er den Jungsozialisten beitrat und für linke Zeitungen schrieb. Anschließend ging er nach Paris und Berlin und veröffentlichte 1924 seine erste Kurzgeschichtensammlung. Diese Erfahrungen sollte er später in seiner Romanserie Romanen om Olof verarbeiten. Erzählt wird der Werdegang eines armen Jungen, der sich zu einem intellektuellen Mann entwickelt. Die vier Romane, die zwischen 1934 und 1937 erschienen, bescherten Johnson den Durchbruch als Schriftsteller.

1930 kehrte Johnson nach Schweden zurück und trat der Gruppe Tretton bei, die in ihren Werken politische Probleme thematisierte. In einigen seiner Werke nutzt Johnson historische Stoffe, um auf gegenwärtige Probleme und Tendenzen aufmerksam zu machen und diese kritisch zu beleuchten. So ist der Roman Strändernas svall (1946) nicht nur eine moderne Wiedergabe des historischen Odyssee-Stoffes mit Odysseus als gebrochenem Held, sondern kann auch als Stellungnahme zum gerade beendeten Zweiten Weltkrieg verstanden werden. Der Roman Drömmar om rosor och eld behandelt die mittelalterlichen Hexenverfolgungen in Frankreich und verweist auf die stalinistischen Schauprozesse. Bedeutend ist auch die Romantrilogie Grupp Krilon (1941), Krilons resa (1942) und Krilon själv (1943). Johnson schildert hier das Leben in Stockholm während des Zweiten Weltkriegs und kritisiert Faschismus und Kommunismus. Johnson zählt zur Generation der schwedischen Arbeiterschriftsteller und hat die schwedische Literatur bereichert, indem er seinen literarischen Vorbildern folgend stilistische Mittel wie innerer Monolog und Bewusstseinsstrom verwendet hat.

Johnson übersetzte gemeinsam mit seiner Ehefrau Cilla Frankenhäuser u.a. Werke von Albert Camus und Jean-Paul Sartre. Seit 1957 war er Mitglied der Schwedischen Akademie und erhielt 1974 zusammen mit Harry Martinson den Nobelpreis für Literatur.

Autorin: Caroline [email protected]

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