
Nicht alle Stockholmer waren begeistert, als der Goldene Saal in Stockholms neuem Rathaus im Frühjahr 1923 vollendet war. Millionen von Mosaiksteinchen tauchen den Saal in ein einzigartiges goldenes Licht. Einen typisch schwedischen Stil hatte der Künstler Einar Forseth (1892 – 1988) ganz sicher nicht gewählt. Reiseführer bezeichnen seine Arbeit meist als “byzantinisch inspiriert”, gleichzeitig aber auch als “ultramodern”.
Mehr als 18 Millionen Mosaiksteinchen wurden in über zehnjähriger Handarbeit an den Wänden angebracht. Hergestellt hatte sie das Berliner Unternehmen Puhl & Wagner, seinerzeit einer der führenden Hersteller von Glasmosaiken.
Die Stirnseite des Goldenen Saals wird von der “Mälardrottning”, der Königin des Mälarsees, beherrscht. Auf der linken Seite des Saals finden sich Darstellungen schwedischer Könige, auf der rechten Seite wurden schwedische Forscher und Künstler verewigt.
Für den Besichtigung des Goldenen Saals sollte man sich Zeit nehmen. Es macht Spaß, die zahlreichen Details der vielen Bilder zu entdecken, z. B. die Großstadtmotive an der Stirnseite. Für sich allein wird man den Goldenen Saal allerdings nicht haben. Gerade in den Sommermonaten zeigt sich, dass der Goldene Saal eine der bedeutenden Stockholmer Sehenswürdigkeiten ist. Der Zahl der Touristen ist deutlich größer als etwa im Plenarsaal des Stockholmer Stadtparlaments, der sich ebenfalls im Rathaus befindet.
Im Anschluss an die Nobelpreisverleihung und das Festessen in der Blauen Halle im Erdgeschoss des Rathauses findet übrigens alljährlich der Nobel-Tanzball im Goldenen Saal statt. Auch Privatpersonen oder –unternehmen können den Saal mieten, der Platz für etwa 700 Personen bietet. Die Miete kostet derzeit 52.000 SEK, hinzu kommen Bewirtungs- und Personalkosten anhängig von der Zahl der Gäste. Detaillierte Informationen über Preise und Bedingungen finden sich auf folgender Internetseite:https://stadshuset.stockholm/hyr-lokalerna/
Autor: Christoph- [email protected]