CJL Almqvist

Carl Jonas Love Almqvist – ein romantischer Tausendsassa

CJL Almqvist
Carl Jonas Love Almqvist Quelle: wikipedia

Carl Jonas Love Almqvist war ein schwedischer Romantiker, Reformator, Feminist, Pädagoge und Künstler. Er reiste um die halbe Welt, war mit zwei Frauen verheiratet und wurde wegen Mordes angeklagt. Trotz seines bewegten Lebens fand er die Zeit ein literarisches Werk zu schaffen, das für die literarische Entwicklung Skandinaviens bedeutend ist, auch wenn seine Gedichte und Romane in anderen Ländern weniger bekannt sind.

Almqvist lebte im 19. Jahrhundert, dem Jahrhundert des Romans, der Zeit, in der erste anspruchsvolle Romane in Skandinavien entstanden. Im Gegensatz zu den meisten Romantikern seiner Zeit, war er einer der wenigen, der nicht nur Lyrik sondern auch Prosa verfasste. Er vereinte alle Gattungen im Törnrosens bok (1832 – 1851), ein Gesamtkunstwerk, das aus insgesamt 14 Bänden besteht und durch eine Rahmenhandlung zusammengehalten wird. Besonders bekannt sein dürfte der 4. Band Drottningens juvelsmycke (1834), der auch in mehrere Sprachen übersetzt wurde und von der Ermordung König Gustavs III handelt. In diesem Roman schuf Almqvist eine fiktive Hauptfigur namens Tintomara, eine Synthese von Mann und Frau, die auch auf beide Geschlechter anziehend wirkt. Die Kirche jedoch war gar nicht begeistert davon. Als Almqvist dann 1839 den realistischen Roman Det går an veröffentlichte und darin für die Rechte der Frau kämpfte und die wilde Ehe propagierte, hatte er endgültig den Zorn von Staat und Kirche auf sich gezogen und wurde als Revolutionär und Feminist von ihr verdammt. Det går an gelangte übrigens unter dem Titel Die Woche mit Sara im Jahr 2004 auf die deutschen Bestsellerlisten.

Almqvist wurde am 28. November  1793 in Stockholm geboren. Nach seinem Studium in Uppsala arbeitete er u.a. als Beamter in Stockholm, ging dann jedoch nach Värmland um dort das ideale Leben eines Bauern zu führen. Er heiratete und bekam einen Sohn. Nach einem Jahr beendete er sein Bauerndasein und kehrte zurück nach Stockholm. Dort unterrichtete er einige Jahre an der Elementarschule, wurde 1829 zum Rektor und verfasste während seiner Lehrtätigkeit einige Lehrbücher, bevor er als freier Schriftsteller und Journalist tätig wurde.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam der Beruf des freien Schriftstellers gerade erst auf, was eine Massenproduktion an Schriften zur Folge hatte. Da die Bezahlung sehr gering war, bekamen einige Schriftsteller Stipendien o.ä. Almqvist jedoch erhielt keinerlei finanzielle Unterstützung und war daher zu einer ständigen Textproduktion gezwungen. Vor allem durch Artikel in Zeitungen und Zeitschriften konnte er sich seinen Lebensunterhalt verdienen.

Wegen Mordversuch und Schwindelei angeklagt, flüchtete er 1851 nach Amerika und reiste dort für 14 Jahre umher. In Philadelphia heiratete er unter falschem Namen ein zweites Mal bevor er 1865 nach Europa zurück kehrte und am 26. September 1866 in Bremen starb.

Neben dem Schreiben vertrieb er sich seine Zeit auch als Maler und Komponist.

Autor(in): Svenja Bichbäumer – [email protected]

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