Wer Natur und Kultur Östergötlands wandernd erkundet, steht auf dem Weg zwischen Vättern und Ostsee womöglich vor Pfählen mit roter Spitze und einem nicht sogleich erschließbaren Zeichen vorbei, ergänzt mit der Aufschrift „Klosterleden“. Es ist die Markierung des Klosterpfades, ein Wanderweg für die einen. Ein Weg zur inneren Einkehr für andere. Das Zeichen ist das des Pilgerzentrums zu Vadstena.
Das spanische Santiago de Compostela, der Jakobsweg werden seit einigen Jahren (wieder) vermehrt mit Aufmerksamkeit bedacht. Spätestens seit manch Promi der deutschen Fernsehlandschaft „dann mal weg ist“. Pilgerreisen liegen im Trend, nicht erst seit Hape Kerkeling. Ein Trend, der an Schweden nicht vorbeigeht. So wurden in den letzten Jahren alte Pilgerpfade wie der Nydala-Weg und der Sigfridspfad in Småland wieder eingerichtet. Der Klosterleden trägt dem gestiegenen Interesse am Pilgerwandern seit Ende der 1990er Jahre Rechnung.
Elf Klosteranlagen liegen am Weg
Der Klosterpfad zieht sich etwa 250 Kilometer, teilweise auf der alten Eriksgata, durch Östergötland, von Ostsee, genauer gesagt der Bråviken bis Vättersee. Insgesamt 13 Tagesetappen führen vorbei an elf Klöstern oder Klosterruinen. Das Birgittinnenkloster in Vadstena und etwas südlicher das 1997 eingeweihte Kloster Heliga Hjärta, das Kloster des Heiligen Herzens am Fuß des Omberges sind die einzigen „Lebendigen“. Vorbei an diesem Kloster führt der Klosterleden von Süden kommend – von Alvastra über Rogslösa bis Vadstena, dem alten und neuen Pilgerzentrum Schwedens (neben Lund). Dieser Weganschnitt bildet zwei Tagesetappen.
Der östlich Startpunkt des Pilger- und Wanderweges ist Krokek am Kolmården. Von hier verläuft der Klosterleden in elf Etappen über Norrköping, Söderköping, Linköping, Skänninge nach Vadstena, zur Blåkyrkan und dem Schrein der Heiligen Birgitta.
Weitere Informationen zu den Etappen, sowie Kartenausschnitte und aktuelle Informationen sind unter www.pilgrimscentrum.se (schwedisch, deutsch) zu finden.
Durch fünf Klostertraditionen
Die Klosteranlagen, die den Klosterpfad durch Östergötland säumen stehen für fünf Traditionen. Während den Wallfahrern und Wanderern in Krokek, Linköping und Söderköping die franziskanische Tradition begegnet, ist es in Alvastra und Askeby die der Zisterzienser. Vreta und das junge Kloster Heliga Hjärta stehen für die benedektinische, Skänninge für die dominikanische, Vadstena schließlich für die birgittinische Tradition.
Neben den Klöstern und Klosterruinen bilden 40 Kirchen und – wie sollte es anders sein – eine vielfältige Landschaft die Kulisse auf dem Pfad durch Östergötland.
Auf der Spuren der Heiligen Birgitta (Birgitta Birgersdotter) in Östergötland pilgern!
Durch Östergötland führt ein 143 km langer Wanderweg zwischen Söderköping und Vadstena, einem Pilgerweg in mehreren Etappen, der dem Leben der Heiligen Birgitta gewidmet ist. Sie war eine einflussreiche Frau, die im 14. Jahrhundert den Erlöserorden oder Birgittenorden gründete. Als Ehefrau und Mutter von acht Kindern hatte sie Einfluss auf die mächtigen Führer ihrer Zeit sowie all die religiös orientierten Aktionen.
Autor: Mathias Grohmann – [email protected]