
Eine für Göteborg einzigartige Ausstellung geht in ihre rasante Schlussphase. Die Renaissance-Werkschau “:and there was light” läuft noch bis zum 15. August – und auch wenn das Wetter derzeit nicht gerade ins Museum lockt, ist der Besuch in den Eriksberghallen an jedem Tag lohnenswert. Denn sicher ist: In dieser Form kommen die drei italienischen Meister Leonardo da Vinci, Michelangelo und Rafael nicht mehr zusammen. Jedenfalls nicht nach Göteborg.
Viel wurde über die Ausstellung und ihr Konzept diskutiert – und spekuliert. Dass ein völlig neues, zuvor unbekanntes Leonardo-Werk – das Portrait “La bella principessa” – aufgetaucht ist und nun vom Veranstalter “Excellent Exhibitions” in Göteborg präsentiert wird, gab Anlass für zahlreiche Debatten in der Kunstwelt. Fakt ist, dass einige der gezeigten Werke Kopien sind, weil sie im Original nicht transportabel – oder überhaupt versicherbar – sind: zum Beispiel die fünf Meter hohe “David”-Statue von Michelangelo.
Durch das Werk lernt der Besucher viel über die Zeit, die als Epoche der Erleuchtung und Aufklärung das “finstere” Mittelalter in Europa beendete. Skizzen und Studien des berühmten Dreigestirns zeigen auf Eriksberg auch deren naturwissenschaftlichen Ambitionen – und geben einen Einblick in die Rivalität der drei Meister untereinander.
Die Ausstellung fasziniert aber auch in ihrer Aufmachung als moderne, multimediale Inszenierung. Nicht zuletzt bildet der Schauplatz in der alten Eriksberg-Werft einen spannungsvollen Kontrast zu den Klassikern der Renaissance. Für einen Museumsbesuch müssen die meisten Besucher mit dem Boot sprichwörtlich “auf zu neuen Ufern” – auf die andere Seite der Götaälv.
Quellhinweis Bild: Excellent exhibitions
Autor(in): Katja Singer – [email protected]