Der Nationalpark Fulufjället gehört zu Schwedens 29 Nationalparks und liegt in der Provinz Dalarna, nicht weit von der norwegischen Grenze entfernt. Wir haben schon einiges über ihn gelesen, zum Beispiel, dass er aus einer kargen Landschaft besteht und den höchsten Wasserfall Schwedens in sich hat.
Morgens parken wir unser Wohnmobil auf einem Naturcampingplatz südlich des Nationalparks und machen uns zu Fuß auf den Weg. Eine weite, unberührte Landschaft liegt vor uns. Bizarre knochige Holzgewächse liegen zwischen Heidelandschaft und Flechtengewächsen.
In einem Besucherzentrum gibt es eine interessante Ausstellung zu Flora und Fauna. Hier erfahren wir auch, dass 815 verschiedene Flechten- und Moosarten in diesem Gebiet wachsen. Besonders bemerkenswert ist die Rentierflechte, ein Gewächs, das dem isländischen Moos sehr ähnlich sieht. Eigentlich dient diese Flechte den Rentieren im Winter als Nahrung. Doch im Fulufjället weiden keine Rentiere, und so kann es sich ungehindert verbreiten.
Auf einem Höhenkamm wandern wir durch die karge, mit Flechten bewachsene Hochebene. Hin und wieder erleichtern Holzwege und Bohlen das Weiterkommen.
Allmählich treffen wir auf weitere Touristen. Alle drängen in eine Richtung. Und dann hören wir ihn auch schon tosen, den Njupesskär, den höchsten Wasserfall Schwedens. Aus 126 Meter donnert er eine Schlucht hinunter in die Tiefe.
Auf einem Aussichtspunkt ihm gegenüber lassen wir und mit den anderen Touristen auf Bänken nieder. Von hier aus kann man ihn ehrfürchtig bestaunen, ihm dann langsam über Holzwege und Brücken entgegen gehen, ihn aus der Nähe anschauen und sogar das Wasser auf dem Gesicht spüren.
140 Kilometer Wanderweg führen durch den Nationalpark. Wir wählen einen Rundwanderweg, der uns an quirligen Bächen und strömenden Flüssen entlang führt. Die Fichte Old Tjikko, den ältesten Baum der Welt, hätten wir beinahe übersehen… die anderen Bäume sehen viel interessanter aus.
Autorin: Annette Weber