Fika und Kanelbulle. Diese Kombination hat Tradition in Schweden. Zu ihrer Fikapause – oder Kaffeepause – essen die Schweden am liebsten ihre Kanelbullar – die leckeren Hefeteigschnecken mit viel Zimt und häufig auch viel Zucker. Die Kanelbulle ist sicher das beliebteste Gebäck der Schweden.
Die Schweden lieben Süßigkeiten: Schokolade, Kekse, Prinzesstårta, Mazarin, Ostkaka, und in der Weihnachtszeit Pepparkakor und Lussekatter. Alles Namen, die dem Schwedenfreund ein Begriff sind. Aber am bekanntesten sind sicher die Kanelbulle, sie fehlen in keiner Konditorei und sind auch an Tankstellen und Kiosken zu finden, auch wenn dort die Qualität natürlich nicht an die einer Kanelbulle aus einer richtig guten Konditorei herankommt. Und natürlich kann man die Kanelbulle auch in den Supermärkten kaufen.
In USA kennt man die Cinnamon Rolls, in Deutschland die Zimtschnecken – alle aus Hefeteig, aber alle unterscheiden sich doch etwas. Der schwedische Kanelbulle besteht aus Weizenmehl, Hefe, Zucker, und Butter oder Margarine und einer Füllung aus Butter/Margarine, Zucker und Zimt. Der Teig wird häufig noch mit Kardamon gewürzt. Zum Schluss werden die Bullar mit Ei bestrichen und mit mehr oder weniger Hagelzucker bestreut. Die mit Zuckerglasur überzogene Variante ist hauptsächlich in den USA zu Hause, die außerdem meistens auch viel süßer ist als die schwedische. Meistens sind die Kanelbullar zu einer Schnecke geformt, aber gelegentlich kommen auch andere Formen vor.
Übrigens stammt die Kanelbulle ursprünglich tatsächlich aus Schweden, auch wenn die Amerikaner wahrscheinlich inzwischen meinen, sie hätten die „cinnamon roll“ erfunden. Von Schweden aus fand sie ihren Weg in die anderen Länder.
Seit etwa 1920 gibt es dieses beliebte Gebäck in Schweden. Man hat sogar einen „Tag der Kanelbulle“, eingeführt, der jedes Jahr am 4. Oktober gefeiert wird. Dieser Tag wurde vom Hembakningsrådet, einer Organisation verschiedener Firmen aus der Lebensmittelindustrie zu deren 40jährigem Jubiläum gegründet. An diesem Tag wird überall Werbung für dieses Gebäck gemacht, überall werden Sonderangebote offeriert und jeder „muss“ an diesem Tag einfach eine Kanelbulle essen.
Die Kanelbullar sind so mit Schweden verbunden, dass sie auch in der schwedischen Literatur immer wieder erwähnt werden, sei es in Kinderbüchern wie „Pettersson und Findus“ wo sogar für die Kinder ein Rezept vorgestellt wird, als auch in den schwedischen Kriminalromanen, wo man die Pausen natürlich mit Kaffee und Kanelbullar gestaltet.
Und hier das Rezept für die beliebten Kanelbullar, um es mal selbst auszuprobieren:
Das Rezept ist für 25 Stück gedacht:
Zutaten
35 g Hefe
125 ml (ca. 105 g) Zucker
300 ml Milch
1 Ei
120 g Butter
1 TL Salz
1 TL Kardamom, gemahlen
750 g Weizenmehl
Für die Füllung:100 g weiche Butter, 50 ml (ca. 43 g) Zucker, 2 EL Zimt
Zum Bepinseln:1 Ei, 2 EL Wasser, Hagelzucker
In einer Schüssel die Hefe in etwas Milch auflösen. Butter zerlassen und zur Milch geben. Die restlichen Zutaten hinzufügen und den Teig 10-15 Minuten durchkneten. Den Teig zugedeckt 30 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen. Anschließend ca. 3 mm dick und auf eine Breite von ca. 30 cm ausrollen und mit der weichen Butter bestreichen. Zucker und Zimt mischen und über den Teig streuen. Diesen dann zu einer langen Rolle zusammenrollen und in 25 Scheiben schneiden. Die Scheiben mit der Schnittfläche nach oben in Papierförmchen legen und auf einem Backblech zugedeckt ca. 60 Minuten oder bis zur doppelten Größe gehen lassen. Backofen auf 220° vorheizen. Ei und Wasser vermischen, die Schnecken damit bepinseln und mit Hagelzucker bestreuen. Ca. 5-6 Minuten backen. Auf dem Gitterrost abkühlen lassen.
Guten Appetit!
Autor(in): Heide – [email protected]