Was empfehlen die Stockholmer ihren Besuchern, die nur einen einzigen Tag in der schwedischen Hauptstadt zur Verfügung haben? Die Altstadt, Gamla Stan, und unbedingt: das Vasamuseum. Sofern man kein Spezialist oder Fachbesucher ist, sollte das Vasamuseum erste Wahl unter den zahlreichen Ausstellungshallen der Stadt sein. Selbst “Museumsmuffel” sind sich einig, dass die restaurierte Vasa samt der lehrreichen Museumssammlung Jeden zu faszinieren vermag.
Das liegt in erster Linie am Aufbau des gewaltigen Schiffskörpers im Inneren der Museumshalle, die um das Ausstellungsstück herumgebaut worden ist. In diffusem Licht scheint das gold-getünchte Kriegsschiff geradewegs auf einen zuzufahren.
Der bedrohlich breite Bug, 50 Meter hohe Masten und ein 20 Meter hohes Achterdeck geben dem Besucher sofort eine Vorstellung vom Sinn und Zweck dieses Fahrzeugs. Die “Vasa” sollte das Flaggschiff einer schlagkräftigen Flotte sein, mit der König Gustav II Adolf um 1625 den Ostseeraum zu beherrschen suchte. 69 Meter lang, 12 Meter breit und mit einem Tiefgang von 4,8 Metern war die Vasa zu ihrer Zeit das mächtigste Kriegsschiff und das erste mit zwei Kanonedecks für insgesamt 64 Geschütze! Heute ist es das besterhaltene Schiff aus jener Epoche und kann im Vasamuseum rundherum besichtigt werden: Sieben Ebenen erlauben den Besuchern Einblicke in die Vasa von Mast bis Kiel.
Streben nach Größe wurde zum Verhängnis
Doch das Streben nach Größe wurde dem prächtigen Schiff zum Verhängnis. Es sank auf seiner Jungfernfahrt – nur 1300 Meter vom Stapellauf entfernt. Eine Ironie der Geschichte, die dem Museumsbesucher erst in der ergänzenden Ausstellung voll bewusst wird. Die Katastrophe, die vermutlich 50 Menschenleben und einen gut Teil des königlichen Reichtums gekostet hat, wird detailliert beschrieben. Für den Laien gut verständlich, werden die möglichen Gründe des Schiffbruchs erklärt. Doch wer am Ende eigentlich “Schuld” hat, kann jeder für sich selbst entscheiden: War es ein Konstruktionsfehler oder die Ungeduld des Königs? Ein unfähiger Admiral oder schlampige Matrosen? Klar ist, dass zweistöckige Kanonendecks damals als echte Innovation, aber auch als Risikofaktor galten: Die Stabilität der Vasa litt unter der nachträglichen Aufstockung.
Ein weiterer spannender Aspekt der Vasa-Ausstellung ist die Bergung des Schiffes und seine Restauration. Dass es überhaupt so gut erhalten ist, ist dem “Mikroklima” im Stockholmer Hafenbecken zu verdanken. Und der Beharrlichkeit vieler begeisterter Restaurateure, die über 30 Jahre mit dem Wiederaufbau verbracht haben. 1961 konnte das schlammbedeckte Schiff gehoben werden, 1990 wurde das Vasa-Museum offiziell eingeweiht. Schon auf dessen Baustelle fanden sich 1989 rund 200.000 Interessierte ein. Im Jahr 2017 zählte die wichtige Stockholmer Attraktion rund 1 495 760 Besucher.
Auf der ausführlichen => Homepage des Vasamuseums können Interessierte schon vorab alles über die unglaubliche Geschichte der Vasa nachlesen – auch auf deutsch. Doch erst, wenn man vor ihr steht und sich klein fühlt, ist die Zeitreise perfekt. Ein seltener Museumsgenuss, der die Reise wert ist.
Öffnungszeiten: Täglich geöffnet von 10-17 Uhr /Mittwoch von 10-20 Uhr.
Eintrittspreise: Erwachsene: 170 SEK
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: 0 SEK
Museumsführungen finden mehrmals am Tag in englischer Sprache statt. Führungen für Gruppen mit mehr als neun Personen müssen im Voraus gebucht werden.
[…] gibt zahlreiche Museen, zu den bekanntesten zählt wohl das Vasamuseet, in dem ein 1628 gesunkenes Kriegsschiff der königlichen Flotte zu bewundern […]
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Kommentare
3 Antworten zu „Vasamuseet – Das Vasamuseum“
[…] 6 Metern und einer Länge von 49,5 Metern ist die „Neptun“ nach der „Vasa“ im Stockholmer Vasamuseet das zweitgrößte Museumsexponat […]
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