Folgt man in Kåseberga, einem Fischerdörfchen in der Nähe von Ystad, dem kleinen Weg zwischen Schafsweiden hindurch den Hügel hinauf, so gelangt man zu einer der beliebtesten Attraktionen in Schweden – Ales stenar. Jährlich kommen etwa 700 000 Besucher zum Plateau bei Kåseberga, um das „Skåne-Wunder“ und Lieblingsplatz von Kurt Wallander zu betrachten. Seit ein paar Jahren zählt der Steinkreis neben Bauwerken wie dem Dom zu Lund oder der Öresundbrücke zum Bestandteil der sieben „Skåne-Wunder“.
Eine Schiffsetzung als Grabstelle
Ales stenar ist die größte und besterhaltene Schiffssetzung in Schweden. Die 59 Steinblöcke formen einen 67 Meter langen und 19 Meter breiten Rumpf eines Schiffes, der einst als Grabstelle vor 1400 Jahren genutzt worden war. Die Höhe der Steine liegt am Bug bei 3,3 m, am Heck bei 2,5 m und ist im Mittelteil etwa mannshoch.
Im Gegensatz zu den meisten Schiffssetzungen bestehen die Steine bei Ales stenar nicht aus runden Findlingen, deren Erscheinungsform vom Eis der Gletscher resultiert, sondern aus ovalen bis eckigen Steinblöcken. Eine geologische Untersuchung ergab, dass Teile der Steine wohl aus dem Küstenfels bei Simrishamn stammten, dort herausgebrochen und nach Kåseberga transportiert worden waren.
Ales stenar als schwedisches Reichsinteresse
Heute zählt die Sehenswürdigkeit zum schwedischen Reichsinteresse und erhält damit besonderen Schutz, der sowohl der kulturellen Erhaltung, als auch der touristischen Zugänglichkeit von Nutzen ist. Bei zwei Gelegenheiten – in den Jahren 1917 und 1956 – hat man die Schiffssetzung bereits restauriert. Damals waren mehrere Steine umgefallen und Sanddünen bedeckten große Teile des Schiffes. Darüber hinaus wird weiterhin untersucht, ob es auf dem Plateau bei Kåseberga weitere Monumente gibt oder gegeben hat.
Auf einen Sonnenuntergang mit Kurt Wallander
Befindet man sich im Hafen von Kåseberga, so gibt es noch einen zweiten Weg hinauf zu Ales stenar.
Steigt man einige Treppen, so kommt man direkt vom Westen zum Küstenplateau hoch. Der Blick auf die Ostseeküste an den steil abfallenden Küsten bietet vor allem bei Sonnenuntergang ein spektakuläres Bild, wenn sich die Sonnenstrahlen durch die Steinblöcke entfalten. Da erscheint es kein Wunder, dass Henning Mankell seinen grübelnden Kriminalkommissar gerade hierhin zum Nachdenken schickte.