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Skellefteå – Die „Stadt des Goldes“

Skellefteå ist eine Kleinstadt an der Küste Nordschwedens. Als Stadt noch jung, doch seit Jahrtausenden besiedelt. Eine mit Holzwirtschaft und Bergbau gewachsene Industrie- und Hafenstadt. Eine Eishockeystadt. Alljährlich für ein Sommerwochenende eine Musikstadt mit zehntausenden Besuchern. Eine Stadt 200 Kilometer südlich des Polarkreises. Am Rande einer faszinierenden Welt. Die Industriestadt ist Skellefteå anzusehen. Doch was vielleicht an städtebaulichem Reiz fehlt, gleicht die Umgebung der an der E4, etwa auf halbem Weg zwischen Umeå und Luleå gelegenen Hafenstadt aus.

Skellefteå als Eingang zu Schwedisch Lappland

Ob Baden im Sommer oder Winterschwimmen, Angeln, Vogelbeobachtung, Touren mit dem Quad, Motor- oder Hundeschlitten, Kajak- und Wandertouren oder Skifahren. Schon von seiner Lage bietet sich Skellefteå als Ausgangspunkt für Ausflüge und Unternehmungen in eine Landschaft und Kultur an, die schon so manch Nordlandreisenden in ihren magischen Bann gezogen hat. Als südlicher Eingang zu Schwedisch Lappland wird Skellefteå bezeichnet. Doch nicht nur als Durchgangsstation ins nördlichste Schweden hat die Stadt am Skellefteälven Aufmerksamkeit verdient.

Skelleftå und seine Berühmheiten

Zu Ehren der berühmten Autorin Sara Lidman wurde 2021 ein Kulturzentrum eingeweiht. Ihr innovativer Sprachgebrauch war geprägt von dialektalen Einflüssen und der Bibelsprache. Ihre ersten Romane handelten von den harten Lebensbedingungen der armen Bauern im Inland der nördlichen Provinz Västerbotten im 19. Jahrhundert. Das Sara Kulturzentrum ist ein überregionaler Anziehungspunkt mit 20 Stockwerken. Das Gebäude ist das neue Zentrum für Kunst, Konzerte, Show, und Kongressen, welches ein Beispiel für nachhaltiges Design und Bauen darstellt.

Schwedens „Guldstaden“

Lange vor der Stadtgründung hatte Skellefteå Bedeutung als religiöser Versammlungs- und Marktplatz. Der Ursprung des Ortes wird ins 13. Jahrhundert gelegt. 1327 wird von einem Skelepht geschrieben. Wobei die Herkunft des Namens Skellefteås bis heute nicht endgültig ist. Dafür weiß man, dass die Besiedlungsgeschichte bis 6.000 vor Christus zurückreicht. Einer der bemerkenswertesten Funde in der Gegend um Skellefteå ist der Kalvträskskidor. Der älteste Ski – mit Fragezeichen – der Welt. Heute zu sehen im Västerbottens Museum.

Zwischen 1730 und 1862 erlebte der Ort einen Entwicklungsschub. Durch wachsenden Holzhandel und Bergbau. Skellefteå wandelte sich sichtbar zur Stadt und erhielt schließlich 1845 Stadtrecht. Dennoch blieb die ländliche Prägung bis ins 20. Jahrhundert. Weitere Erschließungen in der mineralreichen Region beförderten das weitere Wachstum der Stadt. Waren es Ende des 19. Jahrhunderts „etwas über 1000 Einwohner“, zählte man 1950 über 12.000, 1965 fast 24.000 Einwohner. Ab den 1950er Jahren entwickelte sich Skellefteå zur heutigen modernen Industriestadt. Seit den 1990er Jahren entwickelt sich auch die IT-Branche zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Stadt.

Die massiven Erzvorkommen brachten nicht nur heutige Touristenrouten wie Silvervägen und Guldvägen hervor. Auch ihren Beinamen Guldstaden – „Stadt des Goldes“ – verdankt Skellefteå den reichhaltigen Lagerstätten im nordschwedischen Gestein. Eine andere Seite der industriellen und damit einhergehenden städtebaulichen Entwicklung ist das Verschwinden historischer Bebauung. Doch sind auch einige Zeugnisse des alten Skellefteå erhalten.

Skellefteås historische Schätze

Allem voran zu nennen sind Bonnstan und Nordanå. Bonnstan, die Kirchstadt. Eine der besterhaltensten  Kirchstädte des 19. Jahrhunderts, deren Existenz allerdings bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die Kirchstadt spielt auch heute noch eine Rolle im religiösen wie sozialen Leben der Stadt. Kirchtag und Mittsommer werden begangen und während des Sommers ist Bonnstan Veranstaltungsort. Zur einen Seite der Kirchstadt liegt die sehenswerte Landsförsammlings Kyrka. Das neoklassische Bauwerk birgt mit der Sakristei von 1507, Kruzifixen und der der einer Skulptur von St. Georg aus dem 15. Jahrhundert sowie der Skelleftemadonnan aus dem 12. Jahrhundert wahre Kulturschätze.

Ein paar Schritte weiter führt die Lejonströmsbron über den Skellefteälven. Es ist Schwedens älteste erhaltene Holzbrücke. 1809 standen sich hier russische und schwedische Truppen gegenüber. Zu Bonnstans anderer Seite schließt sich das Kultur- und Erholungsgebiet Nordanå an. In der Anlage befinden sich unter anderem Kulturzentrum, das kulturhistorische Skellefteå Museum und ein kleines Museumsdorf.

Musikfestival lockt Zehntausende nach Skellefteå

Auf dem Gelände von Nordanå findet alljährlich im Juli das Trästockfestivalen statt. Die 1991 aus der Taufe gehobene Veranstaltung ist das größte kostenlose Musikfestival Schwedens. Auf den Bühnen wechseln sich bekannte Musiker und Nachwuchskünstler aus der Region ab. Neben Musik gibt es Film-, Tanz- und Theaterveranstaltungen. In der Spitze lockte das Festival schon mal 34.000 Besucher nach Skellefteå – das nicht ganz 33.000 Einwohner zählt. Ein anderes Festival der Stadt ist das Matfesten. Ein großes Volksfest rund ums Essen. Es findet am letzten Augustwochenende statt und bildet den festlichen Abgesang auf den Sommer.

https://www.visitskelleftea.se/sv/

 

Autor: Mathias Grohmann – [email protected]

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