Wer einen Abstecher in das Tennismuseum von Båstad macht, erhält interessante Einblicke in die Entwicklung des Tennissports in Schweden. Von den Anfängen im späten 19. Jahrhundert bis zu der Ära von Björn Borg, Mats Wilander, Stefan Edberg und den vielen anderen Spitzenspielern, die Schweden hervorgebracht hat, reichen die Exponate des kleinen, liebevoll ausgestatteten Tennismuseums.
Der erste Raum des Museums widmet sich der Zeit ab Ende des 19. Jahrhunderts, in der sich Tennis in Schweden als neue Sportart etablierte. Der schwedische Adel hatte Rasentennis in England kennengelernt und nach Schweden “exportiert”. Es dauerte allerdings einige Jahrzehnte, bevor Tennis sich als Volkssport durchsetzen konnte. Kronprinz Gustav, der spätere Monarch Gustav V, war ein begeisterter Tennisspieler. Selbst als Regent nahm er, teilweise unter einem Pseudonym, an Turnieren teil. Seine Beliebtheit hat wohl erheblich dazu beigetragen, dass Tennis in Schweden in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts so populär wurde. Ab den 50er Jahren entwickelte sich das Land über Jahrzehnte zu einer der stärksten Tennisnationen der Welt. Das Museum gibt interessante Einblicke, wie sich Kleidung, Schläger, Bälle oder der Tennisplatzbelag im Laufe der Zeit verändert haben. Ganz zu Beginn spielte man Tennis noch in langen Hosen und langärmeliger Oberbekleidung – natürlich ganz in Weiß. Ein umfangreiches Bildarchiv rundet das Angebot des Tennismuseums ab.
Båstad im Norden von Skåne ist nicht nur als beliebter Ferienort bekannt, sondern auch für das alljährliche internationale Tennisturnier. Die “Swedish Open” ist eins der drei wichtigsten Tennisturniere in Schweden. In Båstad trat übrigens Tennislegende Björn Borg zu seinem ersten internationalen Wettkampf an. Für das schwedische Davis-Cup-Team gewann er 1972 sein Match gegen Neuseeland – als 15-Jähriger. Es war der Beginn einer bemerkenswerten Profikarriere.
Das Tennismuseum ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Weitere Informationen im Internet gibt es hier.
Autor(in): Christoph- [email protected]