Der schwedische Star-Dirigent Daniel Daréus muss nach einem Zusammenbruch sein Leben ändern. Er beschließt, in das kleine Dorf seiner Kindheit zu reisen, um wieder zu sich selbst zu finden. Sein Vorhaben, zurückgezogen zu leben, misslingt bald, denn der örtliche Kirchenchor möchte an einem Wettbewerb teilnehmen und hofft verzweifelt auf seine Hilfe. Nach langem Betteln lässt Daniel sich überreden, die Mitglieder zu trainieren. Schon bald geht er ganz in seiner neuen Aufgabe auf, schafft es, aus dem chaotischen Haufen einen Chor zu machen, der mit Leib und Seele bei der Sache ist. Seine unkonventionellen Übungsmethoden sprechen sich bald herum, aber nicht überall stößt er auf Zustimmung.
Neben Dirigent Daniel Daréus, überzeugend dargestellt von Michael Nyqvist, beeindruckt der Film durch die einzelnen Charaktere, Leute die ein normales Leben führen und dennoch unverwechselbar sind. Da gibt es zum Beispiel den herrschsüchtigen Pfarrer, dessen Frau durch die Chorproben neues Selbstvertrauen findet, die schüchterne aber überaus talentierte Gabriella, deren Mann, ein eifersüchtiger Schläger, ihr nicht erlauben will zu singen, einen behinderten Jungen, der unbedingt in den Chor aufgenommen werden will, und viele andere, brillant gezeichnete und dargestellte Figuren. In jedem von ihnen fördern Daniels Methoden etwas zu Tage, Emotionen werden geweckt, gestaute Wut bricht heraus, Verzweiflung tritt zu Tage und schließlich findet der eine oder andere auch den Mut zur Liebe.
Über Geschmack lässt sich streiten, aber dass der Oscar-nominierte “Så som i himmelen” zu den emotionalsten Filmen der letzten Jahre gehört, steht außer Frage. Ein großes Highlight ist der wunderschöne Titelsong, “Gabriellas Lied”, geschrieben von Stefan Nilsson, bei dem man unweigerlich das Taschentuch zücken muss. Eine besonders beeindruckende Stelle, die Gänsehaut garantiert, findet sich am Schluss des Filmes, während des großen Chorwettbewerbs in Österreich. Mehr darf man nicht verraten. Nur so viel: Wer den Film einmal gesehen hat, dem wird er so schnell nicht wieder aus dem Kopf gehen.
2006, Regie: Kay Pollak, mit Michael Nyqvist, Frida Hallgren, Helen Sjöholm, Lennart Jähkel, Per Morberg.