Sagavägen, die Märchenstraße, führt von Meer zu Meer, von Welterbe zu Welterbe. Eine 670 km lange Reise durch Nordschweden und Nordnorwegen, durch faszinierende Landschaften und samisches Kulturland. Durch ein Land voll Geschichte(n), Sagen und Mythen. Begleitet von Elfen, Trollen und Riesen – eine märchenhafte Reise. Ursprünglich ein alter Handelsweg, sind es die regionalen norwegischen, schwedischen und samischen Überlieferungen, die der Route vom Bottnischen Meerbusen bis zur Atlantikküste den Namen „Sagavägen“ einbrachten.
Regionale Initiative
Die Anfänge der touristischen Straße liegen in den frühen 1960er Jahren und dem Wunsch in der Region nach einer festen Straßenverbindung zwischen Norwegen und Schweden. Die Straßenverbindung konnte 1967 eingeweiht werden. Im gleichen Jahr gründete sich der „Sagavägenföreningen“, der Verein der Märchenstraße, der sich seitdem für Zusammenarbeit und Weiterentwicklung von Wirtschaft, Tourismus und Kultur sowie den Ausbau der Route beiderseits der Grenze einsetzt.
Auf der Märchenstraße von Welterbe zu Welterbe
Die Reise quer durch die skandinavische Halbinsel führt in Schweden durch das nördliche Ångermanland und das südliche Lappland, auf norwegischer Seite durch die Provinz Nordland. Hier heißt die Straße Sagaveien oder Sagavegen.
Macht man sich von Schweden aus auf den Weg, beginnt die Tour in Örnsköldsvig an der Höga kusten. Eines der eindruckvollsten Küstengebiete, nicht nur Skandinaviens – und UNESCO-Welterbe. Auf dem Länsväg 348 geht es Richtung Åsele, auf dem Riksväg 90 weiter nach Vilhelmina mit seiner schmucken Kirchstadt und dem weltweit größten Sámi-Messer. Im weiteren Verlauf führt der Sagavägen über Stalon – von hier aus lohnt ein Abstecher nach Fatmomakke, einem sámischen Kult- und Kirchort – Dikanäs und Kittelfjäll zur Grenze beim Skalmodal.
In Norwegen verläuft die Märchenstraße über Hattfjelldal und Trofors hinab nach Brønnøysund an der Küste von Helgeland. Hier am Ende der märchenhaften Reise liegt das UNESCO-Welterbe Vega Archipel. Ein Flachwassergebiet mit 6500 Inseln und Inselchen, das seit mehr als 10.000 Jahren von Menschen besiedelt ist.
Märchenhafte Landschaft
Die Landschaft entlang des Sagavägens ist nicht geschaffen, um sie einfach am Autofenster „vorbeifliegen“ zu sehen. Sie lädt ein per Fuß, mit dem Fahrrad, bei einer Kanutour oder vom Pferderücken aus erlebt zu werden.
Dass die Route einst ein Handelsweg war, zeigt sich an einigen alten Handelsorten und –märkten, die wieder belebt wurden. Traditionelles Handwerk wird feilgeboten. Wie auch regionale Köstlichkeiten. So wie sich die Natur entlang des Wegs ändert, so unterschiedlich zeigt sich die Esskultur. Es gibt ausreichend Möglichkeiten einzukehren oder sich mit Bärensalami, Elch oder Rentier in verschiedenen Zubereitungsarten, Beeren, Fisch und Käse zu versorgen.
An einem der Rastplätze frisch gestärkt, lässt sich eintauchen in die Sagen- und Märchenwelt, die entlang der Pfade an den Rastplätzen mit Texten, Bildern, Figuren erlebbar wird. Begegnungen mit Elfen, Trollen und anderen Wesen der nordischen Sagenwelt sind nicht ausgeschlossen.
Autor: Mathias Grohmann – [email protected]
Kommentare
Eine Antwort zu „Sagavägen – Eine märchenhafte Reise“
Sehr schöne, informative Ausführung. Vielen Dank.