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Rückkehr der Straßenbahn in schwedischen Kommunen?

Vorbild Göteborg: schwedische Kommunen planen (Wieder-)Einführung der Straßenbahn
Vorbild Göteborg: schwedische Kommunen planen (Wieder-)Einführung der Straßenbahn
Die Straßenbahn hat in Schweden wieder eine Zukunft. In mehreren Kommunen wird über die (Wieder-)Einführung eines Verkehrsmittels diskutiert, das in den sechziger Jahren in Nord- und Westeuropa in vielen Städten in Ungnade fiel. Derzeit fahren Straßenbahnen in Göteborg, Stockholm und Norrköping. Doch in einigen Jahren könnten es weitaus mehr Kommunen werden, die den „schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr“ anbieten.

Die meisten Städte Schwedens beendeten ihre Straßenbahnära in den 1950er und 1960er Jahren. In Uppsala fuhr die letzte Bahn 1953, in Gävle 1956, in Helsingborg 1962 und in Ramlösa 1967; dem Jahr, in dem Schweden den Rechtsverkehr einführte. In Malmö hielt man bis 1973 an der Straßenbahn fest, dann war auch dort Schluss. Heute kann man im Sommer sonntags nur noch eine Museumsstraßenbahn in Malmö nutzen.

Konsequente Straßenbahnbefürworter waren nur die Städte Göteborg und Norrköping. Göteborg hat das größte Liniennetz Nordeuropas und beförderte 2011 rund 118 Millionen Fahrgäste mit der Straßenbahn. Die blauen Wagen sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken, während Busse nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auch Norrköping hielt an der Straßenbahn fest und denkt über einen Ausbau nach, möglicherweise bis zum Nachbarort Söderköping. Beschlossene Sache ist der Ausbau des Liniennetzes in Stockholm. In Schwedens Hauptstadt verschwand die Straßenbahn 1967 komplett aus dem innerstädtischen Bereich. Lediglich zwei Linien im Außenbereich blieben übrig. Doch schon Ende der 1980er Jahre begannen die Planungen zur Wiederinbetriebnahme. Zu dem aktuell 30 Kilometer langen Netz sollen in den kommenden Jahren sieben weitere Kilometer kommen. 2030 sollen 6 Straßenbahnlinien mit einem 125 Wagen starken Fuhrpark den öffentlichen Personennahverkehr in Stockholm entlasten. Das Hauptargument für den Ausbau sind die im Vergleich zu Bussen deutlich größeren Fahrgastkapazitäten.

Die Finanzierung ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, genauso wenig wie in Lund, Helsingborg und Malmö, die ebenfalls den Bau von Straßenbahnlinien planen. Für Lund gehen Schätzungen davon aus, dass der Bau der geplanten 6 Kilometer sowie der Kauf der Wagen bis zu 900 Millionen Kronen kosten könnte – eine Summe, die selbst wohlwollenden Straßenbahnfreunden erhebliche Sorgen bereitet. Auch in Uppsala sind die Finanzen der Grund, weshalb sich die Stadt noch nicht zu einem endgültigen Beschluss für die Straßenbahn durchringen konnte.

Autor(in): Christoph- [email protected]

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