Seit einigen Jahren genießen die Aale in Skåne einen besonderen Service: Am Ringsjö, Skånes zweitgrößtem See, werden sie mit einem Aaltaxi an den gefährlichen Turbinen von drei Wasserkraftwerken vorbeichauffiert. Ziel der Maßnahme ist, den Bestand der äußerst selten gewordenen Wildaale zu stärken. Der Ringsjö ist mit dem verbundenen Rönne-Fluss eines der wichtigsten Gewässersysteme für Aale in Schweden.
Die Wanderung der Aale gehört noch immer zu den großen Rätseln der Tierwelt. Das Leben der Fische beginnt und endet in der Sargassosee, südlich der Bermuda-Inseln. Von dort wandern sie in die europäischen Süßgewässer, wo sie ihr Leben verbringen. Am Ende wandern sie die ungefähr 5 – 7000 Kilometer zurück in die Sargassosee, pflanzen sich fort – und sterben. Während der Wanderung im Salzwasser stellen sie die Nahrungsaufnahme ein. Warum das so ist, weiß man nicht genau.
Hauptwanderzeit im Frühjahr
Die Hauptwanderzeit der schwedischen Aale ist im April und Mai. Das erste Aaltaxi fuhr am Gründonnerstag, bis in den Mai werden die Touren fortgesetzt. Ins Leben gerufen wurden sie von der Fischereibehörde in Skåne, der Kraftwerksbetreiber Skånska Energi AB beteiligt sich aber an den Kosten und unterstützt ein Forschungsvorhaben, dass klären soll, wie gefährlich die Turbinen der Kraftwerke in Klippan, Forsmöllan und Stackarp für die Aale wirklich sind. Für die Fischereibehörde ist klar: Nur wenn genügend Aale lebendig zurück in die Sargassosee gelangen, können sie für Nachwuchs sorgen und den Bestand an Wildaalen in Schweden sichern. Wie überall in Europa sind auch in Schweden die Bestände zusammengebrochen.
Autor(in): Christoph- [email protected]
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