
Die schwedischen Streitkräfte, der Verteidigungsapparat und NATO-Partner planen eine Ausdehnung der Schießübungen bei Hammaren in der Gegend von Brevik.Diese Übungen sollen ca. 80 Tage im Jahr durchgeführt werden, hauptsächlich tagsüber aber auch in den Abend- und Nachtstunden in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten.
Dies würde zu einer erheblichen Belästigung der Anwohner führen und den Vättern mit seinen angrenzenden Gemeinden als wertvolles Natur- und Kulturgebiet erheblich beeinträchtigen.
Der zweitgrößte See Schwedens dient als Trinkwasserreservoir und versorgt viele Gemeinden mit dem auf der Welt so wichtigen Süßwasser. Mitglieder einer Umweltinitiative für den Schutz des Vättern weisen auf die försiktighetsprincipen hin, das schwedische Umweltgesetz, in dem der Schutz und die Fürsorgepflicht für kommende Generationen angesprochen werden. Der Küstenstreifen zwischen Röå und Hammaren ist mit seinen langen Sandstränden einzigartig und von Anwohnern sowie Sommergästen gleichermaßen geschätzt. Diese Plätze sind wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen und sollten daher bewahrt werden.
Flugübungen beeinträchtigen den Aufenthalt in freier Natur und den Tourismus als Wirtschaftsbranche. Badestellen, Campingplätze, Golfplätze, Cafés und Wanderwege befinden sich in unmittelbarer Nähe zu dem Übungsgelände. Draußen stattfindende Freizeitaktivitäten werden durch die militärischen Übungen gestört. Durch den Fluglärm und die in den See abgeworfene Munition ist die biologische Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt bedroht. So ist z. B. der Vätterrödning, eine spezielle Fischart des Vättern, gefährdet, ebenso wird die Tierhaltung der benachbarten Landwirtschaft durch tief fliegende Helikopter beeinflusst.
Ein Programm der EU, Natura 2000, weist ausdrücklich darauf hin, wie schützenswert diese besondere Region um den Vättern aufgrund der großen biologischen Artenvielfalt ist.
Für die Menschen führt der erhöhte Lärmpegel ebenfalls zu Stress und Teile der Gemeinden werden in Zukunft weniger attraktiv werden, da man dort nicht mehr wohnen möchte.
Die Anwohner fragen sich, warum die Streitkräfte gerade in diesem besonderen Gebiet ihre Übungen ausdehnen wollen. Sie können keine zwingenden Gründe erkennen, da Schwedens Unabhängigkeit nicht bedroht ist. Es ist unklar, welche Munition an Bord der Flugzeuge ist und warum das Militär einen Antrag auf eine Erweiterung der Übungen gestellt hat und zwar ohne dieses vorher mit der Bevölkerung diskutiert zu haben.
Sie hoffen, dass diese Pläne unter Berücksichtigung der Umweltgesetzgebung überdacht werden, um die Trinkwasserqualität und die Schönheit der Landschaft für zukünftige Generationen zu bewahren.
Autor(in): Diane – [email protected]