In Schweden melden sich wieder mehr Bürger zum freiwilligen Dienst in der “Heimwehr”. Haben sich im Jahr 2013 noch 1500 neue “Heimwehr-Soldaten” eingeschrieben, sind es in diesem Jahr bereits 3000. Eine glatte Verdoppelung, die noch mal nicht die vielen unverbindlichen Anfragen mitzählt. Grund für das steigende Interesse am Freiwilligendienst ist laut der zuständigen Behörde der Jahrhundert-Waldbrand im Sommer 2014, bei dem viele Helfer benötigt wurden. Aber auch die Unruhe über militärische Unterwasseraktivitäten im Stockholmer Schärengarten lässt die Bürger aktiv werden. Ohnehin ist der Zustand des schwedischen Militärs aktuell ein heißes Thema in der öffentlichen Diskussion.
Alle, die eine militärische Grundausbildung absolviert haben, können sich für die Heimwehr (“hemvärnet”) anmelden. Als Teil der schwedischen Streitkräfte ist die Heimwehr in 16 Infanteriebataillone eingeteilt und kommt bei Naturkatastrophen sowie bei der Landesverteidigung zum Einsatz. Seit 2010 die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt wurde, hat die Heimwehr eine größere Bedeutung für die Verteidigung des Landes bekommen. Sie bildet mit rund 22.000 Soldaten/ Reservisten ein wichtiges Standbein neben der schwedischen Berufsarmee.
Außer der Heimwehr verzeichnet auch die Frauenbereitschaft “Lottakåren” steigendes Interesse und 400 neue Mitglieder allein in 2014. Ein weiterer Magnet für Freiwillige ist der “Civilförsvarsförbundet”, der in diesem Jahr 1500 neue Mitglieder begrüßen konnte. Hierbei handelt sich um ein Freiwilligenverband, der auf die Versorgung der Zivilbevölkerung im Notfall abzielt.
Quelle: “Dagens Nyheter”