Das Tornedal umfasst die Region um den Fluss Torne (Torne älv in Schwedisch, Tornionjoki in Finnisch), der durch das Grenzgebiet zwischen Schweden und Finnland fließt und die Gemeinden Enontekiö, Muonio, Kittilä, Kolari, Pello, Ylitornio, Torneå, Tervola, Kemi, Simo, Ii, Haukipudas, Uleåborg (alle in Finnland) und Kiruna (Karesuando), Pajala, Övertorneå, Kalix, Överkalix, Haparanda, Luleå (alle in Schweden) umfasst. Torndalenfinnisch wird in 5 Kommunen, meist in ländlichen Gegenden, von den Einwohnern als Alltagssprache verwendet.
Das Tornedal war historisch ein Teil der schwedischen Provinz Västerbotten, bis Schweden nach dem Schwedisch-Russischen Krieg (1809) Finnland und auch die Hälfte des Tales an Russland verlor.
Landwirtschaft war die einzige Einkommensquelle im Tornedal und führte seit dem Zweiten Weltkrieg zu einer Abwanderung der jüngeren Generation in den Süden.
Tornedal ist eine Kulturregion, die durch Mehrsprachigkeit und eine gemeinsame Geschichte gekennzeichnet ist. Sie gehört zu Schweden und Finnland. In der Region werden die Sprachen Finnisch, Schwedisch, Samisch und Meänkieli (= Tornedalfinnisch bzw. Finnlandschwedisch) gesprochen, die hier offiziellen Status als Minderheitensprachen haben.
Die finnisch sprechenden Schweden oder Tornedalfinnen nennen sich ungern Finnen, da ihre Sprache Meänkieli anders ist als das Standardfinnisch und in der Vergangenheit Finnen oft als Immigranten schlecht angesehen waren. Im Gegensatz zu den in Schweden lebenden Finnen, die sich als Finnen betrachten, fühlen die Tornedalfinnen sich als Schweden.