Die schwedische Insel Gotland ist die zweitgrößte Insel in der gesamten Ostsee. Sie liegt nordöstlich von Öland und wurde 2011 von einer Kommune in eine Region umbenannt. Aber was bedeutete diese Umbenennung und was brachte sie mit sich?
Es war ein langer Weg hin zum Status der Region. Dafür hatten sich die gotländische Politiker schon länger eingesetzt. 2011 war es dann soweit. Mit Beginn des Jahres erlangte die Insel den ersehnten Status. Seitdem scheint sich ein immer eigenständigeres Insel-Profil herauszubilden. Als Region hat Gotland vor allem drei wesentliche Aufgaben; zum einen kommunale Aufgaben und zum anderen Aufgaben eines Landtings (Landtag). Außerdem liegt es nun in der Hand der Region Gotland, sich um die Entwicklung, zum Beispiel wirtschaftlich und kulturell gesehen, der Insel zu kümmern.
Die Insel Gotland bewies seit der Umbenennung zu einer Region aber auch schon vorher, dass sie ein Sonderbewusstsein besitzt. Es lässt sich eine besondere Identität der ca. 57.000 Einwohner feststellen. Dafür gibt es viele Beispiele…
Erstens reden Gotländer nicht von einer gemeinsamen schwedischen Küche, sondern von der besonderen gotländischen Art zu kochen – und die ist auch weltberühmt. Das ist nicht der einzige Bereich, in dem sich Gotland vom typisch schwedischen abgrenzen will. So besitzt Gotland zum Beispiel auch ein eigenes Siegel, mit dem Waren und Lebensmittel versehen werden: „Made in Gotland“ – nicht „Made in Sweden“. Damit will die Insel seine Einzigartigkeit hervorheben.
Allerdings zeigt sich doch auch hin und wieder, wie sehr Gotland dann doch mit dem schwedischen Festland verbunden ist – und das nicht nur wirtschaftlich. Auch kulturell spiegelt sich das Schwedische auf Gotland wieder. Zum Beispiel gehörte Gotland zu den Drehorten, an denen der Film Pippi Langstrumpf gedreht wurde und damit wird auch heute noch geworben. Und wenn das mal nicht typisch Schwedisch ist?