Wie in meinem letzten Beitrag (Soutujärvibygden Terrängstaffet 42 195) versprochen, liefere ich euch heute die Details vom Terrängstaffet 42 195 nach. Und die Fotos natürlich.

Die Terrängstaffet ist ein Wettbewerb in Marathonlänge. Allerdings an die nordschwedischen geografischen Verhältnisse angepasst. Laufen ist zwar auch eine Teildisziplin des Wettbewerbs, nur kommen bei der Terrängstaffet Rudern und Mountainbiken hinzu. Eine Kurzversion von 21 Kilometern steht auch noch zur Auswahl. Bei der Langversion mit Start in Avakko beginnt der Wettbewerb (oder besser das Abenteuer) mit Mountainbiken, bei der Kurzversion mit Start in Skaulo mit Rudern. Wer beim Rudern hochmoderne Kajaks oder Kanus erwartet… Pech gehabt! Hier gilt: Gleiches Recht für Alle. Die Boote werden gestellt. Insgesamt besteht der Wettbewerb aus fünf Etappen, wie ihr auf einem der Fotos erkennen könnt.

Professionell organisierter Wettbewerb
War ich zunächst davon ausgegangen, dass die Terrängstaffet 42 195 ein Fun-Wettbewerb sein würde, so wurde ich schnell eines besseren belehrt. Dass der Verein Soutujärvibygden mit Enthusiasmus dabei sein würde, hatte ich erwartet. Wie auch schon andere Events, die der Soutujärvibygden veranstaltet hat, war auch dieses wieder einmal bestens organisiert. Aber auch die Athleten (der Begriff ist hier durchaus angebracht) ließen von vornherein keinen Zweifel aufkommen, dass sie diesen Wettbewerb sehr ernst nehmen würden. Immerhin ging es um Preisgelder von insgesamt 30.000 Kronen. Um möglichen Fragen zuvor zu kommen: Nein, ich habe nicht aktiv teilgenommen. Ich wäre sonst wohl nicht in der Lage, diesen Beitrag zu schreiben. Ich bin zwar auf dem MTB ganz gut, aber die anderen Disziplinen sind nicht so mein Ding. Daher habe ich mich voller Demut auf das Fotografieren und Info-Sammeln konzentriert.

Apropos MTB. Quasi als Nebenprodukt konnte ich feststellen, dass die Region um Avakko, Skaulo und Kaitum (nein, nicht Keitum…) für Mountainbiker geradezu ideal ist. Es gibt zwar keine speziell ausgewiesenen Trails, aber die vorhandenen Forstwege sind auch so schon teilweise sehr herausfordernd. Und dürfen natürlich auch mit dem MTB befahren werden. Aber zurück zur Terrängstaffet. Vor dem Start habe ich mit einigen Teilnehmern gesprochen. Ein paar von ihnen kannte ich bereits von anderen sportlichen Veranstaltungen hier oben im Norden, wie zB. dem „Laponia-Triathlon 67°N“, der alljährlich in Gällivare stattfindet. Die meisten von ihnen hatten den größten Respekt vor der Ruder-Etappe.

Was ich bestens nachvollziehen konnte, als ich die Boote gesehen habe…
Freud und Leid eng beisammen
Natürlich kann man beide Distanzen auch als Einzelkämpfer in Angriff nehmen. Sinn der Terrängstaffet 42 195 ist aber, dass sich zwei bis fünf Sportler die Strecke teilen. Auf der Kurzdistanz maximal drei. Deswegen auch das „Staffet“ im Namen der Veranstaltung. Und mehr Spaß macht es auch. Besonders aufgefallen sind mir eine Gruppe von vier jungen Damen, die im Ziel noch alle genug Kraft hatten, eine richtige Party zu veranstalten, und ein junges Mädchen im Alter von 16 Jahren. Jüngste Teilnehmerin an der „Halv-Terräng“, also der 21-Kilometer-Strecke.

Nach dem Rudern belegte sie einen respektablen vierten Platz. Um dann auf dem Mountainbike alle anderen Teilnehmer deutlich hinter sich zu lassen. Zum Ende hin reichten dann jedoch die Kräfte nicht mehr, es wurde ein dritter Platz.

Und ein paar Tränen flossen auch. Noch ein Kommentar zum Bild mit dem Teilnehmer mit der Startnummer 1… hier war eher der Wunsch der Vater des Gedankens. Aber gut drauf war er trotz dem.

Leider habe ich am Ziel keinen unserer verehrten Blog-Leser begrüßen dürfen. Das wird sich im nächsten Jahr aber sicher ändern…
Allen, die gerne weitere Infos vor ihrer Teilnahme im nächsten Jahr haben möchten, empfehle ich einen Klick auf den Link: Terrängstaffet 42 195 .
(Fotos und Text: Jörg Solheid/Go North-The Beast)