Die Wohnungssituation für Studenten in Schweden ist mehr als betrüblich. Zum Auftakt des neuen Semesters haben Organisationen von Studierenden auf die Wohnungsmisere an vielen Universitätsstandorten aufmerksam gemacht. Nur vier von 32 untersuchten Uni-Städten können den Neu-Immatrikulierten sofort eine Wohnung bieten. In allen anderen Orten heißt es Improvisieren: Campingplätze, Jugendherbergen und Sofaplätze bei Freunden und Bekannten sind heutzutage die traurige Alternativen für viele Studenten.
In einem Interview mit dem Schwedischen Radio SR verspricht der zuständige Minister Stefan Attefall Besserung. “Die Regierung arbeitet hart daran, bessere Voraussetzungen für den Bau von günstigen Studentenwohnungen zu schaffen”, sagte er in einem Interview. Gewisse gesetzliche Vorschriften, wie etwa der obligatorische Einbau von Fahrstühlen, seien bereits gelockert worden – treten aber erst nächstes Jahr in Kraft. Allgemein ist es in Schweden steuerlich immer noch attraktiver, Eigentums- statt Mietwohnungen zu bauen bzw. zu besitzen.
Im vergangenen Jahr wurden laut Radio Schweden landesweit gerade mal 541 Studentenwohnungen fertiggestellt. Vor zehn Jahren waren es noch 5700.