Einfach die falschen Züge im hohen Norden? Auf den Gleisen zwischen den größten nordschwedischen Städten Umeå und Luleå steht derzeit so ziemlich alles still. Voraussichtlich bis Ende Januar werden Reisende auf Ersatzbusse verwiesen, weil die Züge zu “kälteempfindlich” sind. Die Betreiberfirma “Norrtåg” hat bereits seit Weihnachten große Probleme mit Gefrierschäden, Bremsproblemen und andere kältebedingten Ausfällen der Züge. Und bei der Botnia-Bahn zwischen Umeå und Sundsvall treten laut Radio Schweden inzwischen dieselben Probleme auf. Zwei Zugtypen sind besonders von den Problemen betroffen: Regina von Bombardier und Coradia Nordic von Alstom.
Die Misere im nordischen Bahnverkehr wird nun vielfach den Herstellern in die Schuhe geschoben, die um das schwedische Klima wüssten und ihre Züge entsprechend hätten bauen und ausstatten müssen. Auch die für den Unterhalt der Strecken zuständige Behörde wird gerüffelt. Ein Leitartikel im Svenska Dagbladet jedoch macht vor allem die Privatisierung der schwedischen Bahn für den Misstand verantwortlich: Zu viele Akteure, komplizierte Absprachen, verschleppte Kosten, und: “Der Sektor hat im Zuge der Privatisierung viel Kompetenz eingebüßt”, schreibt der Sozialdemonkrat Svante Säwen.